Betreff
Änderungsantrag der Fraktion ÖDP/Freie Wähler zum gemeinsamen Antrag Nr. 2187/2011 "Konsolidierungspaket für den Kommunalen Ent-schuldungsfonds" der Koalitionsfraktionen (ÖDP/Freie Wähler)
Vorlage
2187/2011/1
Art
Antrag (Stadtrat)
Referenzvorlage

Das vorgelegte Konsolidierungspaket besteht hinsichtlich der genannten finanziellen Beträge zu etwa der Hälfte aus Posten, die keine aktive Einsparung oder Einnahmeverbesserung seitens der Stadt darstellen. Zwangsläufig entsteht der Eindruck, dass weitreichende Konsolidierungsbemühungen bei den exklusiven Beratungen der Koalitionsfraktionen in den Hintergrund getreten sind. 

 

Beispielsweise stellen die Posten Nr. 65, 66 und 68 unter „Weitere Haushaltsverbessernde Maßnahmen“ eine Zusammenstellung von Ersparnissen dar, die unmittelbar aus der aktuellen Bundesgesetzgebung resultieren und dem städtischen Haushalt erfreulicherweise automatisch zugute kommen – der Stadtrat jedoch kann darüber überhaupt nicht beschließen. Es stellt sich sogar die Frage nach der Zulässigkeit eines solchen Antragsbestandteils.

 

Ebenso sind alle Maßnahmen, die den internen Haushalt der ZBM betreffen, keine Positionen, die im städtischen Haushalt als aktiver Beitrag der Stadt für den Kommunalen Entschuldungsfonds relevant sind. Würde man dieser Logik konsequent folgen, so müssten die Verlustvorträge  aller  stadtnahen Gesellschaften (z.B. Wohnbau, MAG) in der Gesamtrechnung Berücksichtigung finden.

 

Der vorliegende Änderungsantrag zielt einerseits darauf ab, das Konsolidierungspaket von solch irreführenden Luftbuchungen zu bereinigen und den Blick auf die tatsächlich zu erbringenden Leistungen zu fokussieren. Ebenfalls sollen Maßnahmen aus dem Paket entfernt werden, die aus Sicht der Fraktion ÖDP / Freie Wähler  nicht zielführend oder nicht ausgewogen sind (vgl. Punkt 5 des Änderungsantrages).

 

Im Gegenzug wird die Einleitung weiterer Konsolidierungsmaßnahmen beantragt, um die Neuverschuldung von z. Zt. ca. 100 Millionen Euro pro Jahr in möglichst naher Zukunft signifikant abzuschmelzen. Denn nur so kann vermieden werden, dass sich während der 15-jährigen Laufzeit des Kommunalen Entschuldungsfonds eine Neuverschuldung in Höhe von bis zu 1,5 Milliarden Euro aufbaut, die neben einem unkalkulierbaren Zinsrisiko ohne jeden Zweifel auch den Verlust der Kreditwürdigkeit der Stadt zur Folge haben dürfte.