Die
Erschließung der Inkunabeln (Wiegendrucke) einschließlich der Frühdrucke bis
1520, die im Gutenberg-Museum untergebracht sind, ist über mehr als ein halbes
Jahrhundert nicht in Angriff genommen worden. Aktuell existiert lediglich ein
maschinenschriftlicher Katalog aus den 1950er-Jahren, der in keiner Hinsicht
mehr modernen wissenschaftlichen Standards an die exemplarspezifische Beschreibung
der Druckwerke genügt. Forschende vor Ort und aus aller Welt können weder auf
einen gedruckten wissenschaftlichen Katalog (= Standard für die allermeisten
Sammlungen in Bibliotheken und Archiven) noch auf eine entsprechende Datenbank
zurückgreifen.
Es ist
dringend notwendig, diesen in Fachkreisen längst bekannten und immer wieder
beklagten Missstand zu beheben und eine entsprechend dotierte Stelle für die
wissenschaftliche Erschließung dieser wertvollen Bestände in der Stadt
Gutenbergs zu schaffen, die möglichst eine hybride Erschließung (gedruckt und
online) auf den Weg bringt. Das ist die Stadt Mainz ihren Bürgerinnen und
Bürgern und der wissenschaftlichen Community schuldig!