hier: Ergebnis des Gutachtens und Maßnahmen im Umfeld der Grundschule
1.
Ausgangslage
Wie
bekannt, hatte die Verwaltung nach dem tragischen Unfall eines Schülers der
Maler-Becker-Schule ein fachkundiges Büro beauftragt, die Schulwegsicherheit
auch an anderen Schulen mit problematischen Verkehrsverhältnissen zu
begutachten.
Das
Darmstädter Büro StetePlanung hatte im vergangenen Jahr eine Bestandsaufnahme
und eine Mängelliste vorgelegt und Prüfvorschläge an die Verwaltung
übermittelt. Diese wurden mit der Schulleitung und dem Schulelternbeirat
diskutiert und hieraus Maßnahmenideen entwickelt, die daraufhin von der
Abteilung Verkehrswesen planerisch ausgearbeitet wurden.
2. Lösung
Vorangestellt
sei, dass die Grundschule an den Römersteinen formal auf Gebiet des Stadtteils
Oberstadt liegt, sich jedoch sowohl vom Einzugsgebiet der Schülerinnen und
Schüler als auch in Bezug auf die Maßnahmen auf beide Stadtteile verteilt. Die
jeweilige Zuständigkeit des Ortsbeirats ist in den Überschriften
gekennzeichnet.
Viele
der vorgeschlagenen Maßnahmen kann die Verkehrsverwaltung im laufenden
Geschäftsbetrieb veranlassen. Einige Vorschläge mit größeren baulichen und/oder
verkehrlichen Auswirkungen möchte die Verwaltung jedoch vor Umsetzung den
Ortsbeiräten zur Kenntnis geben und nachfolgend inhaltlich erläutern:
·
Umbau des unteren Bereichs der
Backhaushohl (Oberstadt)
Die
Backhaushohl weist im unteren Bereich unzulängliche Gehwegbreiten von zum Teil
deutlich unter 1,25 m auf. Auf der gegenüberliegenden Seite ist sogar nur ein
nicht begehbarer Schrammbord vorhanden. Gleichzeitig ist in der schmalen
Fahrgasse eine Geschwindigkeit von 30 km/h zulässig. Der schmale Gehweg erlaubt
zwar gerade noch ein Gehen zweier Personen nebeneinander, bei Stolpern oder
Umknicken auf dem Bordsteinrand besteht jedoch die Gefahr, dass Fußgänger auf
die Fahrbahn stürzen.
Die
Verwaltung will dieser Problematik durch Ausweisung eines verkehrsberuhigten
Bereichs in der Engstelle begegnen. Hierzu soll die Fahrbahn auf das
Gehwegniveau angehoben werden, wodurch eine Verkehrsfläche in einer Ebene und
mit einer ausreichenden Breite von mindestens 4,50 m entsteht. Durch die
Verringerung der Fahrgeschwindigkeit und die entfallende Sturzgefahr können
sich Fußgänger und KFZ in diesem Bereich gut arrangieren. Es wird sogar
möglich, den Radverkehr durch diese Engstelle gegen die Einbahnrichtung zu
führen. Somit entfällt der Umweg über die Straßen An der Schanze und
Lanzelhohl.
Die
Anfahrbarkeit der bestehenden Hofzufahrten wird planerisch berücksichtigt.
Der
Umgestaltungsvorschlag ist Anlage 1 zu entnehmen.
·
Umbau des Einmündungsbereichs An
der Schanze/Lanzelhohl (Bretzenheim)
Dieser
Einmündungsbereich ist extrem aufgeweitet und erschwert so das Queren
erheblich. Der Fahrbahntrichter soll durch Umbau des Fahrbahnrandes gemäß
Anlage 2 verkleinert werden. Hierdurch verringert sich auch die
Fahrgeschwindigkeit rechts abbiegender Fahrzeuge.
An
dieser Stelle sind auch zwei dezentrale Bring- und Holzonen vorgesehen.
·
Verbesserung der signalisierten
Querung Am Wildgraben/Lanzelhohl (Bretzenheim/Oberstadt)
Nach
Aussage der Elternschaft und des Gutachterbüros ist das Queren der Straße Am
Wildgraben auf Höhe Lanzelhohl sehr problembehaftet, da gerade Grundschulkinder
durch die komplexe Situation (Querung der Fahrspuren signalgesichert, Querung
der Straßenbahntrasse jedoch nur durch „Springlicht“ gekennzeichnet)
verunsichert sind. Kinder, die bei Grünsignal den Mittelbereich der
Straßenbahntrasse erreichen, können oftmals nur schwer abschätzen, ob vor einer
herannahenden Straßenbahn noch gequert werden kann. Bei Pulks entsteht
zusätzlich das Problem, dass die Aufstellfläche zwischen Kfz-Fahrbahn und
Straßenbahntrasse begrenzt ist.
Die
Abteilung Verkehrstechnik will diese Situation verbessern, indem herannahende
Straßenbahnfahrzeuge durch einen Funkkontakt rechtzeitig das
Anforderungsfreigabesignal unterdrücken. Hierdurch wird sichergestellt, dass
keine Kinder während der Straßenbahnquerung in den kritischen Bereich gelangen.
Dieses Konzept ist seit einiger Zeit bereits erfolgreich in Gonsenheim an der
Haltestelle Hugo-Eckener-Straße in Betrieb.
Eine
technische Skizze ist in Anlage 3 beigefügt.
·
Aufstellen eines sogenannten
Dialogdisplays in der Straße Am Wildgraben (Oberstadt)
In der
Straße Am Wildgraben ist in Fahrtrichtung Bretzenheim ein Streckengebot Tempo
30 eingerichtet. Dieses wird vermutlich nicht ausreichend wahrgenommen und
beachtet. Die Verwaltung beabsichtigt deshalb, etwa 100 m vor dem Schultor ein
fest installiertes Dialogdisplay (Geschwindigkeitsanzeige mit „Smiley-Funktion“
und Hinweis „Achtung Schule“) aufzustellen. Dies soll den Autofahrer an die
gebotene Geschwindigkeit erinnern und generell die Gefahrenlage im direkten
Schulumfeld hervorheben.
Weitere
kleinere Maßnahmen mittels Beschilderung, Markierung etc. waren mit der
Schulleitung bereits abgestimmt und sind bereits umgesetzt bzw. in Kürze
realisiert.
Die Verwaltung bittet die Ortsbeiräte um Kenntnisnahme der geplanten Maßnahmen