Begründung:
Johannes
Gutenberg ist ohne Zweifel der größte Sohn der Stadt Mainz. Mit seinen
Erfindungen ermöglichte er die Verbreitung des Wortes, machte Wissen und
Information für Jedermann zugänglich, war er Auslöser für eine wahre mediale
Revolution. Im Jahre 1900 gründete die Stadt Mainz, damals noch als Abteilung
der Stadtbibliothek, das Gutenberg-Museum. Seit 1962 existiert das „Weltmuseum
der Druckkunst“ in seiner heutigen Gestalt mit den Gebäudeteilen Römischer
Kaiser und Schell-Bau, im Jahr 2000 wurde dank großer bürgerschaftlicher
Unterstützung die Erweiterung über der Seilergasse nebst Druckladen errichtet.
Seit vielen Jahren jedoch stagniert die Weiterentwicklung des Hauses – inhaltlich, baulich und in der personellen Ausstattung. Das liegt vor allem an der finanziellen Situation der Stadt Mainz, die aus eigener Kraft ein Museum von internationaler Reputation nicht mehr angemessen betreiben kann. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in den vergangenen zwei Jahren unter der neuen, kreativen Leitung von Dr. Annette Ludwig mit enormer Arbeitsleistung viele Veränderungen erfolgreich angestoßen, neue Kooperationen begründet, Weiterentwicklungen der Dauerausstellung konzipiert und viel beachtete Sonderprojekte besonders aus dem Feld der Neuen Medien gezeigt. Die steigenden Besucherzahlen sind ein guter Beleg für die erfolgreiche Neuausrichtung des Museums. Auch das Engagement des Museums im Jahr als „Stadt der Wissenschaft“ war beispielhaft. Jedoch stößt dieser hervorragende Einsatz ebenfalls regelmäßig an Budgetgrenzen.
Da auch eine veränderte Trägerschaft des Museums mittelfristig nicht realistisch erscheint, ist für die Zukunft des Gutenberg-Museums eine konzentrierte und nachhaltige Bündelung vieler gesellschaftlicher Kräfte nötig.