Betreff
Sophie-Scholl-Schule in Mainz erhalten (CDU)
Vorlage
0928/2011
Art
Antrag (Stadtrat)
Untergeordnete Vorlage(n)

Begründung:

 

Im Entwurf des Schulentwicklungsplans wird die Verlagerung der Sophie-Scholl-Schule (BBS II) nach Ingelheim als eine Möglichkeit vorgeschlagen. Dieser Vorschlag hat zu einer erheblichen Verunsicherung bei Schülerinnen und Schülern sowie bei Lehrerinnen und Lehrern geführt.

 

Die Sophie-Scholl-Schule ist seit vielen Jahren in Mainz fest etabliert und genießt gerade auch aufgrund der vielfältigen Bildungsangebote sowohl bei Schülerinnen und Schülern als auch bei Lehrerinnen und Lehrern einen hervorragenden Ruf. In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Schülerinnen und Schüler von knapp 600 auf mehr als 900 erhöht. Gründe hierfür waren beispielsweise die Schulstrukturänderung an den Berufsbildenden Schulen und die stärkere Nachfrage nach höher qualifizierenden Bildungsgängen im Berufsfeld Sozialwesen. Zudem besteht an der Sophie-Scholl-Schule die Möglichkeit, dass Schülerinnen und Schüler einen Schulabschluss nachholen können, wodurch diese eine große Chance und eine Zukunftsperspektive erhalten.

 

Der größte Teil der Schülerinnen und Schüler kommt aus Mainz und Umgebung. Laut Auskunft der Sophie-Scholl-Schule kamen zum Beispiel im Schuljahr 2009/2010 nur 182 von 914 Schülerinnen und Schülern aus dem Landkreis Mainz-Bingen. In einem Schreiben der BBS II vom Oktober 7. Oktober 2010 wird zudem auf die Problematik hingewiesen, dass bei einer Verlagerung circa 130 schulpflichtige Schülerinnen und Schüler aus der Stadt Mainz, insbesondere aus dem Stadtteil Neustadt, nach Ingelheim fahren müssten, um ein entsprechendes Bildungsangebot wahrnehmen zu können. 

 

Gerade für den Beruf der Erzieherin bzw. des Erziehers oder auch für den der Altenpflegerin bzw. des Altenpflegers gibt es in Mainz eine hohe Nachfrage. Eine Verlagerung der Sophie-Scholl-Schule nach Ingelheim hätte negative Auswirkungen für die Schülerinnen und Schüler, weil diese dann in Mainz nicht mehr ausreichend ausgebildet würden.

 

Gegen eine Verlagerung spricht auch, dass der Gebäudekomplex der Feldbergschule in den letzten Jahren mit erheblichen Investitionen von Seiten der Stadt saniert worden ist. In die Fachräume wurde 300.000 Euro investiert. Zudem wurde noch im Juli 2010 von Schuldezernent Kurt Merkator angekündigt, dass die Sophie-Scholl-Schule langfristig in der als Hauptschule auslaufenden Goetheschule einen weiteren Standort in der Nachbarschaft erhalten soll.

 

Grundsätzlich ist eine sinnvolle Kooperation mit dem Landkreis Mainz-Bingen im Bereich der Schulen anzustreben. Diese muss aber primär an pädagogischen Gesichtspunkten ausgerichtet und dem Wohl der jungen Menschen verpflichtet sein.

 

Weitere Begründung erfolgt mündlich.