Die
Mainzer Stadtwerke haben ihren Anteil von 25,1 Prozent beim Mainzer Marktführer
Entega abgestoßen. Damit hat sich die hundertprozentige Tochtergesellschaft der
Stadt Mainz vom Vertrieb der wichtigsten Energieträger für Endkunden in Mainz
weitgehend verabschiedet. Die Entega ist vollständig in den Händen der
Südhessischen Energie AG. Gleichzeitig stößt die Wiesbadener ESWE
Versorgungs-AG massiv auf den Mainzer Energiemarkt vor und wirbt großflächig um
neue Kunden für Strom und Erdgas.
Der
Mainzer Energiekunde, der bisher noch glaubte, auch als Endverbraucher mit
seinem Traditionsunternehmen Stadtwerke auf irgendeine Weise verbunden zu sein,
sieht sich einem Wettbewerb der großen Nachbarstädte gegenüber, bei dem ihn
seine Stadtwerke offenbar alleine gelassen haben. Dabei war noch bei der
Auseinandersetzung um das nach wie vor von der KMW nicht aufgegebene
Kohlekraftwerksvorhaben die angebliche Notwendigkeit der Sicherstellung der
Mainzer Stromversorgung ein tragendes Argument. Die Entega hat erklärt, dass
von ihr als Mehrheitsversorger kein Kohlestrom in das Mainzer Stromnetz
eingespeist wird.
Die
Stadtwerke Mainz AG und die Stadtspitze lassen diese Vorgänge unkommentiert.
Die Bürgerinnen und Bürger erhalten keine entsprechenden Informationen.