Begründung:
Seit 26. März 2009 ist die UN-Konvention über die Rechte von
Menschen mit Behinderung in Deutschland gültig. Sie ergänzt und präzisiert die
bereits bestehenden Menschenrechtskonventionen unter dem besonderen Blickwinkel
von Menschen Behinderungen. Dabei wird Behinderung nicht mehr als individuelles
Schicksal sondern in der Wechselwirkung zischen körperlichen, seelischen,
geistigen und Sinnesbeeinträchtigungen und den Barrieren in der Gesellschaft
verstanden. Behinderung
wird als normaler Bestandteil menschlichen Lebens und als Quelle kultureller
Bereicherung in der Gesellschaft verstanden. Im Hinblick auf die mit der
UN-Behindertenrechtskonvention verbundenen Ziele und Inhalte gilt, dass sie auf
allen politischen und regionalen Ebenen der Unterzeichnerstaaten erreicht
werden sollen.
Auf
Ebene des Bundes wird in diesem Jahr ein Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention
erarbeitet. Das Land hat am 25. März 2010 seinen Aktionsplan vorgestellt. Die
Stadt Mainz könnte als eine der ersten Kommunen mit einem Aktionsplan zur
Umsetzung der UN-Konvention seine Vorreiterrolle in der Politik von und für
Menschen mit Behinderungen behaupten. Der Behindertenbeirat der Stadt hat
bereits in seiner Sitzung am 25. März 2010 die Erarbeitung eines Aktionsplans
für Mainz gefordert und hierbei seine Unterstützung angeboten.
In
Mainz ist bereits eine Vielzahl von Maßnahmen ergriffen, die zu dem Ziel der
UN-Konvention, der Inklusion von Menschen mit Behinderungen, führen. Dazu
gehört die Umsetzung von Barrierefreiheit bei Gebäuden, bei Bus und Bahn und
von Informationensystemen, die Teilhabe am allgemeinen Arbeitsmarkt durch die
Beschäftigung von behinderten Menschen und den Ausbau von Integrationsfirmen,
die Nutzung persönlicher Budgets sowie die Beteiligung von Menschen mit
Behinderungen als Expertinnen und Experten in Angelegenheiten.
Herausforderungen für die Zukunft sind besonders der Aufbau eines inklusiven
Schulsystems, der Ausbau von Alternativen zur Werkstatt für Menschen mit
Behinderung und die Schaffung barrierefreien Wohnraums.
Den
Prozess zur Inklusion behinderter Menschen in alle Lebensbereiche der Stadt zu
strukturieren und voran zu bringen soll der Aktionsplan zur Umsetzung der
UN-Konvention von Menschen Behinderungen gestalten und steuern.
Begründung erfolgt mündlich.
Oliver Sucher Katrin Eder Christopher Sitte
Fraktionsvorsitzender Fraktionssprecherin Fraktionsvorsitzender
SPD-Stadtratsfraktion Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
FDP-Stadtratsfraktion
im
Mainzer Stadtrat