Betreff
Schutz vor Gesundheitsgefahren durch Fluglärm (GRÜNE)
Vorlage
0279/2010
Art
Antrag (Stadtrat)

Begründung:

Nach einer vielbeachteten Studie des Bremer Epidemiologen Professor Dr. med. Eberhard Greiser sind die "Nachbarn" eines Großflughafens besonders gefährdet, Herz-Kreislauf-Krankheiten oder einen Schlaganfall zu erleiden. Die Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes ist erstellt nach Krankenkassendaten von über einer Million Versicherten im Großraum Köln-Bonn. Dort hat sich herausgestellt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen Fluglärm und Arzneimittelverbrauch und Krankenhausbehandlungen.

Schon ab einem Dauerschallpegel von 40dB(A) steigt das Risiko, Bluthochdruck und dessen Folgekrankheiten – wie Herzinfarkt und Schlaganfall – zu bekommen, sehr stark an. Auch hat sich herausgestellt, dass das Brustkrebsrisikio erheblich erhöht wird. Die zu erwartenden volkswirtschaftlichen Schäden beziffern sich auf mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr. Wer bei Kenntnis dieser Fakten nicht nur für den Ausbau von Flughäfen ist, sondern auch noch ein Nachtflugverbot durch Revision kippen will, handelt verantwortungslos.

Da in zahlreichen Stadtteilen von Mainz nach Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest die Dauerschallpegel den Wert von 40 dB(A) übersteigen, kann man davon ausgehen, dass auch bei uns genauso wie in unseren Nachbarstädten die Zahl der lärmabhängigen schweren Krankheiten ansteigen wird.