Aus gutem Grund hat die Stadt Mainz vor Jahren die „Rechtsverordnung zum Schutz
des Baumbestandes innerhalb der Stadt Mainz“ erlassen. Dieses Instrument soll
Bäume im privaten wie im öffentlichen Raum nachhaltig schützen und erhalten.
Leider gibt es immer wieder Sachverhalte, dass gesunde und alte Bäume gefällt
werden, ohne das Alternativen ernsthaft geprüft werden.
Neue
Forschungsergebnisse zur Umweltleistung alter Bäume unterstreichen die
Notwendigkeit ihres Schutzes. Prof. Andreas Roloff, Professor für Forstbotanik
am Deutschen Baum-Institut warnt: „Wir müssen viel vorsichtiger sein mit dem
Abholzen alter Stadtbäume. Bis neue Bäume den Verlust aufgefangen haben, dauert
es Jahre“. Er fordert mehr Achtung für die großen Gehölze. Um die Wirkungen
eines Altbaumes mit einem Kronendurchmesser von etwa 20 Metern hinsichtlich
seiner Umweltleistungen wie Luftfilterung, Beschattung, Kühlung,
CO2-Speicherung sowie Garant der Biodiversität zu ersetzen, braucht man zirka
400 Jungbäume. Dies macht sehr deutlich, wie viel mehr wir Altbäume in unserer
Umgebung erhalten und pflegen müssen und sie nicht leichtfertig fällen dürfen.
In Mainz haben wir viele Beispiele, wo diese Aspekte missachtet wurden,
z.B. im Falle des Gutenbergplatzes vor Jahren bis hin zu aktuellen
Baumfällungen in der Oberen Zahlbacher Straße. Gleiches gilt derzeit für die
Debatte bzgl. der Neugestaltung der Mombacher Straße.
Da häufig auch andere Rechtsnormen die Baumschutzsatzung „ausstechen“,
können wir diesen Weg nur über eine Selbstverpflichtung und ein „Controlling“
durch den zuständigen städtischen Ausschuss erreichen.