Seit
2020 bis April 2023 hat die Anzahl der Elektroautos in Deutschland von 136.617
auf 1.078.050 Fahrzeuge zugenommen, was ungefähr einem Anstieg um den Faktor 8
entspricht. Es ist davon auszugehen, dass die Zunahme an rein elektrischen
Fahrzeugen in der Stadt Mainz und ihren Vororten in ähnlichem Maße erfolgte.
Viele
Bürger ziehen trotz Förderungen beim Neukauf eines Fahrzeugs ein Elektroauto
nicht in Erwägung. Zu den Gründen zählen:
a)
Nicht vorhandene öffentliche Ladesäulen, vor allen in den Vororten,
b)
keine oder nur sehr teure Möglichkeit zur Installation eigener
Lademöglichkeiten in Mietwohnungen, WEGs oder Garagenparks für Einzelpersonen,
c)
kaum bis keine ausreichend verfügbare Ladestationen im näheren Umfeld
(Supermärkte, Baumärkte etc.).
Häufig
ist eines der Hindernisse einer Installation von Lademöglichkeiten bei
Wohneinheiten, wie WEGs, Mietobjekten oder Garagenparks, dass es zu wenig
Interessenten gibt, so dass es als Einzelpersonen, die eine Lademöglichkeit
benötigt, finanziell nicht tragbar ist. Da die Stadt Mainz für Bereiche mit
hohem Wohnnutzen private Lademöglichkeiten wie Wallboxen vorsieht, grenzt man
hier nun Bürger ohne diese Möglichkeit aus und fördert die Elektromobilität
vorwiegend für EFHs und Wohneinheiten mit vorrauschauendem Vermieter/Verwaltung
bzw. Bürger mit hohem Einkommen. Ohne öffentliche Ausweichmöglichkeit ist der
Anreiz oder Motivation sich ein E-Fahrzeug zu kaufen nicht gegeben.
Im
Allgemeinen, auf die den gesamten Raum der Stadt Mainz bezogen, hat die Zunahme
der öffentlich zugänglichen Ladesäulen in den letzten 2 Jahren nur in sehr
geringem Anteil (gemessen an den Zulassungen) zugenommen.
Da die Elektromobilität einen bedeutenden Beitrag zur Verringerung der Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor leisten soll und obendrein auch zur Verbesserung der Luftqualität in Mainz beitragen kann, ist die bisherige Strategie der Stadt Mainz nicht erkennbar oder verständlich.