Seit 2020 gibt es die
von der EU initiierte Trinkwasserrichtlinie, die allen Menschen den Zugang zu
sauberem Trinkwasser ermöglichen soll. Gerade auch im Zusammenhang mit immer
häufigeren und anhaltenden Hitzewellen kann dies für eine große Entlastung von
hitzegefährdeten Menschen in Innenstädten sorgen. Daher brauchen wir an
zentralen Plätzen und Orten in Mainz entsprechende Trinkwasserbrunnen.
Die Bundesregierung hat
am 10.08.2022 einen Gesetzesentwurf beschlossen, dass künftig Trinkwasser aus
dem Leitungsnetz an möglichst vielen öffentlichen Orten frei verfügbar sein
muss. „Kommunen sollen künftig Trinkwasserbrunnen beispielsweise in Parks,
Fußgängerzonen und in Einkaufspassagen aufstellen, sofern dies technisch
machbar ist und dem lokalen Bedarf entspricht. Die neue Regelung zielt darauf
ab, möglichst allen Bürgerinnen und Bürgern öffentlichen Zugang zu qualitativ
hochwertigem Trinkwasser zu gewähren. Leicht verfügbares Trinkwasser ist
darüber hinaus auch ein wichtiger Baustein kommunaler Hitzeaktionspläne. So
können sich die Menschen besser vor den gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze
schützen.“ (https://www.bmuv.de/pressemitteilung/staedte-und-gemeinden-muessen-trinkwasser-im-oeffentlichen-raum-kostenlos-bereitstellen)
Entsprechende
Förderprogramme zur Installation solcher Trinkwasserbrunnen stehen unter
anderem in Rheinland-Pfalz für Kommunen bereit. In Rheinland-Pfalz haben sich
bereits 52 Kommunen für diese Förderung beworben und laut einer Schätzung der
Tagesschau gibt es in Deutschland rund 1300 Trinkwasserbrunnen (https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/trinkwasser-117.html).
Bisher orientierte sich
die Argumentation der Stadtverwaltung gegen die Installation von
Trinkwasserbrunnen in Mainz an den hygienischen Herausforderungen und den damit
verbundenen Kosten. Diese seien so aufwendig bzw. hoch, dass sich für die Stadt
Mainz die Installation und Wartung nicht lohne. Wie jedoch zu sehen ist, ist es
für andere Kommunen machbar, wie zum Beispiel in Worms, wo die
Trinkwasserbrunnen im Kontext eines Hitzeaktionsplans gezielt installiert
wurden.