Betreff
gem. Antrag: Mehr Nistplätze für Mauersegler und Spatzen (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD, FDP)
Vorlage
0788/2022
Art
Antrag (Stadtrat)

Begründung:

 

Der Fortbestand von Mauerseglern ist durch die zunehmende Zerstörung ihrer Nistplätze in Städten stark gefährdet. Alljährlich gehen bundesweit durch Bau- und Sanierungsarbeiten unzählige angestammte Nistplätze und sogar ganze Kolonien verloren. Egal ob wissentlich oder aus Unkenntnis, stellt dies einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz dar. Mauerseglernistplätze (egal ob natürliche Nischen oder künstliche Nisthilfen) sind ganzjährig streng geschützt und dürfen nicht zerstört oder beseitigt werden. Fallen sie außerhalb der Brutzeit unumgänglichen Sanierungsmaßnahmen oder Abrissarbeiten zum Opfer, muss adäquater Ersatz in gleicher Zahl bereitgestellt werden. Von den Bestimmungen des Gesetzes kann auf Antrag nur die untere Naturschutzbehörde eine Ausnahme erteilen. Dies kann nur unter Berücksichtigung von Ersatznistplätzen erfolgen.

Aber auch andere Gebäudebrüter wie der Spatz finden immer schwierigere Nist- und Brutbedingungen vor und auch hier sind Rückgänge der Populationen zu verzeichnen. Daher sollten auch hier präventiv geeignete Maßnahmen getroffen werden, den Bestand zu sichern.

 

Ziel des Antrags ist deshalb die Erfassung, der Erhalt und die Schaffung neuer Nistplätze für Gebäudebrüter. Insbesondere bei Gebäudesanierungen, die Gerüste zur Anbringung und zum Einbau von Nistplätzen für die Gebäudebrüter mitnutzen zu können, sollen geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Mauersegler brüten in dunklen Hohlräumen im Dachgesims, unter oder hinter Dachrinnen, in Mauerlöchern, unter Fenstersimsen, in undichten Rollladenkästen (mit und ohne Rollladenbetrieb), aber auch hinter Fassaden oder Dachverkleidungen beispielsweise bei Flachdächern. Auch Spatzen suchen sich als Höhlenbrüter gerne Nischen und Spalten an Gebäuden.

 

So hat beispielsweise die "Grundschule an der Römersteinen" bereits Gebäudebrüternistplätze in Eigenregie und mit tatkräftiger Unterstützung des NABU angebracht. Um weiterhin und langfristig noch mehr für den Bestand der Gebäudebrüter in Mainz zu tun, sollte die Stadt dem Beispiel der Schule folgen und zunächst an weiteren Mainzer Schulen Nistmöglichkeiten ermöglichen."