hier: Starkregenvorsorge für Mainz-Laubenheim
Hangentwässerung:
Im
Westen bildet der Höhenzug zwischen Mainz-Laubenheim und Mainz-Hechtsheim eine
natürliche Wasserscheide. Im Norden wird die Grenze durch den Einschnitt der
BAB A 60 hergestellt und im Süden erstreckt sich die Begrenzung des
Einzugsgebietes bis zum südlichen Bebauungsrand der Ortslage Mainz-Laubenheim.
Im
Zuge der Weinbergs Flurbereinigung in den 1980-er Jahren wurde das vorhandene
Graben- und Wegesystem grundlegend verändert. Errichtet wurden neue
Regenrückhaltebecken und Geröllfänge, auch auf Grund der damals neu geplanten
Baugebiete, zum Schutz der vorhandenen Ortslage Mainz-Laubenheim vor
Starkregen. Die Bemessung erfolgte für ein 5-jähriges Regenereignis. Das
zugrunde legen von längeren Wiederkehrintervallen von 10 oder gar 20 Jahren ist
wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Im
Zuge der Ausführung wurde das anfallende Oberflächenwasser des
Außeneinzugsgebietes über neue Gräben, Vorflutkanäle sowie bestehende
Regenwasserkanäle Richtung Leitgraben und dann weiter zum Rhein abgeleitet. Um
die Leistungsfähigkeit der bestehenden Kanäle nicht zu überschreiten und um die
erforderlichen Kanäle in den neuen Baugebieten in wirtschaftlichen Dimensionen
ausführen zu können, wurden zusätzlich neue Rückhalteanlagen geschaffen.
Starkregenvorsorge:
Im
Juni 2018 hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer den Kommunen in Rheinland-Pfalz
die Unterstützung des Landes bei der Hochwasservorsorge zugesagt. Zentrales
Element hierbei ist die Aufstellung eines örtlichen Hochwasser- und
Starkregenvorsorgekonzeptes.
Die
Hochwasserschutzmaßnahmen am Rhein für den Bereich Mainz Süd sind
angeschlossen. Die Planungen für den Bereich Mainz-Mitte und Mainz-Nord laufen.
Die Umsetzung der Maßnahmen für den Bereich Mainz Süd sind für 2024 geplant.
Ein örtliches Starkregenvorsorgekonzept für die einzelnen Stadtteile der Stadt
Mainz soll nun erstellt werden. Es ist geplant pro Jahr für zwei Stadtteile zu
bearbeiten. Gestartet wird in diesem Jahr mit den Stadtteilen Ebersheim und
Finthen. Der Bearbeitungsbeginn für Laubenheim steht noch nicht fest. Da in
Laubenheim bereits eine funktionierende Außengebietsentwässerung vorhanden ist,
besteht hier eine niedrigere Priorität.
Ziel
der Aufstellung eines Starkregenvorsorgekonzeptes ist die Verminderung von
potenziellen Schäden bei zukünftigen Starkregenereignissen. Im Rahmen der Bearbeitung
werden Risikobereiche identifiziert, mögliche Ursachen für Schäden ermittelt
und denkbare Lösungsansätze für alle Handlungsbereiche entwickelt. Hierbei
werden bei der Erarbeitung vor allem die Betroffenen, aber auch die zuständigen
Verwaltungen und Behörden einbezogen. Die Kommunikation und der Austausch
erfolgen partnerschaftlich und auf Augenhöhe.
Als
Unterstützung für die Kommunen hat das Land Rheinland-Pfalz einen Leitfaden zur
Aufstellung eines solchen Starkregenvorsorgekonzeptes erstellt und ein
Förderprogramm aufgelegt. Hierbei wird das Honorar, eines von den Kommunen zur
Unterstützung und Beratung bei den anstehenden Arbeiten zu beauftragenden
Ingenieurbüros, in der Regel bis zu 90 % gefördert. Es wird also nur die
Erstellung eines Starkregenvorsorgekonzeptes gefördert. Die anschließende
Umsetzung der entwickelten, notwendigen Maßnahmen kann evtl. wieder gefördert
werden. Dies ist aber von verschiedenen Faktoren abhängig.
Mainz, 18.05.2022
Janina
Steinkrüger
Beigeordnete