Begründung:
Die
Straßenbahn ist heute schon ein wichtiges Element des ÖPNV in Mainz. Der
Fahrgastzuwachs auf den Straßenbahnlinien liegt über der allgemeinen
Entwicklung. Die Straßenbahn ist sehr stadtverträglich, emissionsfrei,
CO2-neutral und hat eine deutlich höhere Kapazität als der Bus. Sie ist als
„großstädtisches“ Verkehrsmittel zudem für viele Fahrgäste deutlich attraktiver
als Busse. Die Erfolgsgeschichte der Mainzelbahn, mit den Fahrgastzuwächsen in
den Stadtteilen Bretzenheim, Marienborn und Lerchenberg nach der Inbetriebnahme
zeigt dies. Deshalb setzen viele Städte in Europa und auf der ganzen Welt seit
einigen Jahren und Jahrzehnten wieder verstärkt auf den Ausbau des
schienengebundenen ÖPNV mit Straßenbahnen.
Mit
dem novellierten Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) des Bundes sind die
Fördermöglichkeiten für den Straßenbahnausbau drastisch verbessert worden. Das
betrifft die Fördermöglichkeiten, die deutlich mehr Spielraum für
stadtverträgliche Planungen eröffnen und vor allem die Höhe der Fördermittel,
die schrittweise von 330 Mio. € im Jahr auf 2 Mrd. € im Jahr versechsfacht
werden.
Die
Straßenbahnen haben dann den größten Erfolg, wenn viele Fahrgäste den ÖPNV
nutzen:
Der
kurze Abschnitt Binger Straße wird für den Mainzer ÖPNV einen erhebliche
Verbesserung durch eine Entlastung des
Bahnhofsvorplatzes bewirken, der heute in der Morgenspitze mit 3 Fahrzeugabfahrten
in der Minute seine Kapazitätsgrenze erreicht hat. Gelichzeitig verkürzt sich,
bei Aufrechterhaltung der Umsteigebeziehungen, für viele Fahrgäste die
Fahrtzeit in die Innenstadt und so auch die Wirtschaftlichkeit des ÖPNV.
Der
Innenstadtring bietet sich als Maßnahme an, weil in der Mainzer Neustadt das
Potenzial für die Nutzung des ÖPNV besonders hoch ist und eine Verstärkung der
Kapazität durch ein schienengebundenes System an dieser Stelle eine deutliche
Steigerung der Nachfrage zur Folge hat..
Die
Anbindung des Heiligkreuzviertels als neuem verdichtetem Quartier erfordert
eine attraktive und leistungsfähige ÖPNV-Erschließung damit der ÖPNV auf Dauer
den erforderlichen Stellenwert für die Bewohner*innen des autoarmen geplanten
Bereiches geben zu können.
Die
Diskussion um eine Anbindung des rheinhessischen Umlandes und einer
längerfristigen Weiterentwicklung des Mainzer Straßenbahnnetzes erfordert
fachliche Grundlagen, die in Form einer Studie erarbeitet werden sollen.