Betreff
Sparsame und nachhaltige Flächennutzung in Gewerbegebieten (ÖDP)
Vorlage
0333/2019
Art
Antrag (Stadtrat)

Begründung:

 

In jüngster Vergangenheit berichtete die lokale Presse vom Mangel an verfügbaren Flächen für Gewerbe und den kommunalen Bestrebungen, bestehende Gewerbegebiete auszuweiten. Der Sportbund sucht einen Standort für eine Multifunktionshalle und eine Sportschule. Für ihre geplante 4. Integrierte Gesamtschule hat die Stadt noch keine geeignete Fläche ausgewiesen.

 

Etwa ein Drittel von Mainz ist versiegelt. Laut einer Studie des Gesamtverbands Deutscher Versicherer (GDV) vom Herbst 2018 liegt der Versiegelungsgrad bei 32,13 Prozent.  Die Stadt Mainz liegt damit auf Platz 21 der 50 einwohnerstärksten Kommunen und meistversiegelten Städte in Deutschland.

Angesichts global begrenzter Landwirtschaftsflächen und fruchtbarer Böden sowie der wachsenden Weltbevölkerung ist der anhaltende Flächenverbrauch mit all seinen negativen Folgen unverantwortlich.

Die Siedlungsflächenausdehnung führt aber nicht nur zu einem Verlust von Freiflächen und landwirtschaftlichen Nutzflächen sondern hat auch negative Folgen für die die Lebensqualität ihrer Bürger.

Das Ziel kommunaler Politik und Planung ist, Flächen für Wohnen und Gewerbe "bedarfsgerecht" anzubieten. Aber anstatt am Stadtrand immer neue Gewerbegebiete mit bedarfsorientierten Grundstückszuschnitten und günstiger Erschließung auszuweisen sollte das Augenmerk zunehmend auch auf bestehende Gewerbegebiete gerichtet werden. Grundlagen sind eine gründliche Analyse der vorhanden Flächenpotenziale und  Untersuchungen zum künftigen Gewerbeflächenbedarf.

Auch für Gewerbegebiete muss gelten: Innenentwicklung vor Außenentwicklung z. B. durch eine kompakte, flächensparende Bauweise.