Begründung:
Sie sind aus den Städten seit langem nicht mehr wegzudenken – die so
genannten Coffee-to-go-Becher. Für viele Bürgerinnen und Bürger gehört es zum
regelmäßigen Ritual, sich etwa auf dem Weg zur Arbeit oder während eines
Einkaufsbummels beim Bäcker, in einem Coffee Shop oder in einem Cafe einen
Kaffee mitzunehmen. Danach wandert der Pappbecher mitsamt des Plastikdeckels in
den Mülleimer. Mittlerweile werden nach Einschätzung von Umweltverbänden
320.000 Coffee-to-go-Becher stündlich in Deutschland verbraucht. Pro Jahr macht
das fast drei Milliarden.
Auch in Mainz sieht man täglich viele Menschen mit den Bechern. Andere
Städte haben das Problem mittlerweile angepackt und versuchen, mit Maßnahmen
gegenzusteuern. So hat zum Beispiel die Stadt Freiburg einen Mehrwegbecher, den
so genannten “FreiburgCup“ eingeführt. Diesen gibt es mittlerweile in 70 Läden
in der dortigen Innenstadt und den angrenzenden Stadtteilen. Auf dem Becher ist
die Skyline der Stadt zu sehen. Er ist aus spülaschenfestem Kunststoff und kann
bis zu 400 mal benutzt werden.
Das Prinzip ist simpel: Kaffeetrinker können wählen, ob sie einen
Wegwerfbecher oder den FreiburgCup möchten. Entscheiden sie sich für den Cup,
dann zahlen sie einen Euro Pfand und können diesen dann in jeder teilnehmenden
Filiale wieder abgeben, wo dieser gespült wird und anschließend wieder
verwertet werden kann.
Um das auch in Mainz zu beobachtende Problem, dass in der Innenstadt und
in den Stadtteilen immer mehr Pappbecher liegen und die Straßen vermüllen,
anzugehen und für Verbesserungen zu sorgen, bietet es sich aus Sicht der CDU-Stadtratsfraktion
an, über die Einführung eines Mehrwegbechersystems nachzudenken. Die Verwaltung
sollte deshalb gemeinsam mit dem Entsorgungsbetrieb Kontakt zu in der
Innenstadt sowie in den Stadtteilen ansässigen Bäckereien, Cafes, Coffee Shops,
Tankstellen, Restaurants etc. aufnehmen und gemeinsam mit ihnen über die
zeitnahe Einführung eines “Meenzer Bechers“ in der Stadt zu beraten. Dabei soll
unter anderem über die Organisation, die Kosten, die Höhe des Pfands,
Durchführung im Alltag etc. gehen, aber auch über die mögliche Gestaltung der
Becher bzw. in Frage kommende Motive sowie über den konkreten Namen des
Bechers. Um eine Identifikation mit der Stadt zu erreichen, könnten aus Sicht
der CDU beispielsweise Sehenswürdigkeiten der Stadt abgebildet werden. In Frage
kämen etwa der Dom, der Fastnachtsbrunnen, Gutenberg oder die Abildung der
Skyline. Um die Akzeptanz zu steigern und die Bevölkerung einzubinden, könnte
beispielsweise ein Designwettbewerb durchgeführt werden, bei dem sich die
Bürgerinnen und Bürger am Ende zwischen verschiedenen Motiven entscheiden
könnten.
Mit der Einführung eines solchen Systems könnte man ein bestehendes, ja
sogar größer werdendes Problem aktiv angehen und Verbesserungen erreichen.
Zudem könnte der Meenzer Becher vermarktet werden. Einheimische könnten mit dem
Becher ihre Identifikation mit der Stadt zeigen, für Touristen und Besucher
wäre der Becher als Souvenir bzw. als Erinnerung interessant.
Weitere Begründung erfolgt mündlich.