Betreff
"Meenzer Becher" - Einführung eines Mehrwegbechersystems (CDU)
Vorlage
0477/2017
Art
Antrag (Stadtrat)
Untergeordnete Vorlage(n)

Begründung:

 

Sie sind aus den Städten seit langem nicht mehr wegzudenken – die so genannten Coffee-to-go-Becher. Für viele Bürgerinnen und Bürger gehört es zum regelmäßigen Ritual, sich etwa auf dem Weg zur Arbeit oder während eines Einkaufsbummels beim Bäcker, in einem Coffee Shop oder in einem Cafe einen Kaffee mitzunehmen. Danach wandert der Pappbecher mitsamt des Plastikdeckels in den Mülleimer. Mittlerweile werden nach Einschätzung von Umweltverbänden 320.000 Coffee-to-go-Becher stündlich in Deutschland verbraucht. Pro Jahr macht das fast drei Milliarden.

Auch in Mainz sieht man täglich viele Menschen mit den Bechern. Andere Städte haben das Problem mittlerweile angepackt und versuchen, mit Maßnahmen gegenzusteuern. So hat zum Beispiel die Stadt Freiburg einen Mehrwegbecher, den so genannten “FreiburgCup“ eingeführt. Diesen gibt es mittlerweile in 70 Läden in der dortigen Innenstadt und den angrenzenden Stadtteilen. Auf dem Becher ist die Skyline der Stadt zu sehen. Er ist aus spülaschenfestem Kunststoff und kann bis zu 400 mal benutzt werden.

 

Das Prinzip ist simpel: Kaffeetrinker können wählen, ob sie einen Wegwerfbecher oder den FreiburgCup möchten. Entscheiden sie sich für den Cup, dann zahlen sie einen Euro Pfand und können diesen dann in jeder teilnehmenden Filiale wieder abgeben, wo dieser gespült wird und anschließend wieder verwertet werden kann.

 

Um das auch in Mainz zu beobachtende Problem, dass in der Innenstadt und in den Stadtteilen immer mehr Pappbecher liegen und die Straßen vermüllen, anzugehen und für Verbesserungen zu sorgen, bietet es sich aus Sicht der CDU-Stadtratsfraktion an, über die Einführung eines Mehrwegbechersystems nachzudenken. Die Verwaltung sollte deshalb gemeinsam mit dem Entsorgungsbetrieb Kontakt zu in der Innenstadt sowie in den Stadtteilen ansässigen Bäckereien, Cafes, Coffee Shops, Tankstellen, Restaurants etc. aufnehmen und gemeinsam mit ihnen über die zeitnahe Einführung eines “Meenzer Bechers“ in der Stadt zu beraten. Dabei soll unter anderem über die Organisation, die Kosten, die Höhe des Pfands, Durchführung im Alltag etc. gehen, aber auch über die mögliche Gestaltung der Becher bzw. in Frage kommende Motive sowie über den konkreten Namen des Bechers. Um eine Identifikation mit der Stadt zu erreichen, könnten aus Sicht der CDU beispielsweise Sehenswürdigkeiten der Stadt abgebildet werden. In Frage kämen etwa der Dom, der Fastnachtsbrunnen, Gutenberg oder die Abildung der Skyline. Um die Akzeptanz zu steigern und die Bevölkerung einzubinden, könnte beispielsweise ein Designwettbewerb durchgeführt werden, bei dem sich die Bürgerinnen und Bürger am Ende zwischen verschiedenen Motiven entscheiden könnten.

 

Mit der Einführung eines solchen Systems könnte man ein bestehendes, ja sogar größer werdendes Problem aktiv angehen und Verbesserungen erreichen. Zudem könnte der Meenzer Becher vermarktet werden. Einheimische könnten mit dem Becher ihre Identifikation mit der Stadt zeigen, für Touristen und Besucher wäre der Becher als Souvenir bzw. als Erinnerung interessant. 

 

Weitere Begründung erfolgt mündlich.