Begründung:
Die Lerchenberger Fernwärmeversorgung ist
geprägt von einer Vielzahl unterschiedlicher Endkundenverträge und einem
Füllhorn an Nebenkosten, die der neue Betreiber Thermago senken und die
derzeitige Getrenntmessung von Raumwärme und Warmwasser zusammenfassen will.
Hierzu bedarf es aber einer Uminstallation der Zähleinrichtungen.
Die Grundkosten für Warmwasser betragen
aktuell für Reihenhäuser flächenabhängig zwischen 210 und 250 Euro jährlich.
Der Arbeitspreis ist selbst bei Vielverbrauchern weitaus niedriger, bei der
zunehmenden Zahl der Wenigverbraucher sogar nur ein Bruchteil.
Die von Thermago angestrebte neue Erfassung
mit Wegfall der zusätzlichenWarmwassergrund- und Abrechnungsgebühren hat als
Nebeneffekt, dass zukünftig die immensen Wärmeverluste in den zu Zwecken einer
Schwerkraftzirkulation weithin unisolierten Hausleitungen erfasst werden. Die
Verluste sind so hoch, dass bei Absperrung der Wärmezufuhr zum Vorratsboiler
das System an einem einzigen Tag völlig auskühlt, also wärmetechnisch der
Verbrauch von 100 - 200 Liter Warmwasser.
Für die zunehmende Zahl der Wenigverbraucher
(vielfach Einzelpersonen, Duschen anstatt Baden) ist es teure Verschwendung,
für ein paar Liter Entnahme am Tag ein System mit 120-200 l warm zu halten. Es
ist unstrittig, dass eine direkte Warmwasserversorgung mit elektr.
Durchlauferhitzer oder kleinem Druckspeicher ökonomisch und ökologisch
sinnvoller wäre. Dem steht aber die Fernwärmesatzung entgegen, die
verpflichtend vorschreibt, für den Warmwasserbedarf ausschließlich Fernwärme
(oder Solar) zu nutzen. Hier bedarf es einer Korrektur, dass die Art der
Wassererwärmung jedem Endverbraucher überlassen werden sollte, ggf. auch
zweigleisig.