Begründung:
Fracking ist ein
Verfahren, mit dem sich Erdgas, Erdöl oder Kohleflözgas aus undurchlässigem
Gestein lösen lassen. Dazu werden mittels Bohrungen und hohem Druck ein Gemisch
aus Wasser, Quarzsand oder Keramikkügelchen und Chemikalien in die gas- oder
ölführenden Gesteinsschichten gepresst. Der Flüssigkeitsmix, dessen Druck und
die hohe Temperatur in der Erde sorgen dafür, dass das Gestein durchlässig
wird. Der eingesetzte Chemikalienmix ist teilweise jedoch hochgiftig. Seine
Zusammensetzung unterliegt keiner Veröffentlichungspflicht. Gutachter sind bei
der Beurteilung der eingesetzten Stoffe auf freiwillige Auskünfte von
Herstellern angewiesen. Das ist keine unabhängige und belastbare Prüfung! Durch
das Fracking werden auch grundwasserführende Schichten durchstoßen. Es steht zu
befürchten, dass die giftige Flüssigkeit durch Risse unkontrolliert in die
Grundwasserschichten eindringen und so das Trinkwasser vergiften kann. Sorge
bereitet zudem, dass der an der Bohrstelle zurückgewonnene Chemikalienmix
(Flowback) in behördlich zugelassenen Versenkbohrungen in bis zu 700 Metern
Tiefe gepresst wird. Dieses Flowback muss vor der Verpressung zudem an der
Oberfläche gereinigt werden. Es ist aber völlig unklar, ob das in den
bestehenden Kläranlagen überhaupt geleistet werden kann.
Für den Bund für
Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) steht deshalb fest: „Fracking
ist eine Hochrisikotechnologie, die mit nicht verantwortbaren Eingriffen in die
Natur verbunden ist und die Lebensqualität stark beeinträchtigt – etwa durch
Verschmutzungen des Grund- und Trinkwassers durch verpresste Abwässer, Bohr-
und Transportunfälle, Verseuchung der Böden durch Leckagen in den Rohrleitungssystemen,
Flächenversiegelung, erhöhtes LKW-Verkehrsaufkommen und damit einhergehende
Infrastrukturbelastung sowie zunehmende Lärm- und Schadstoffbelastungen an
Förderplätzen und Zufahrtswegen. Die Ausbeutung von Erdgaslagerstätten durch
Fracking hat keinen nachhaltigen gesellschaftlichen Nutzen. Stattdessen müssen
die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde die Gefahren und Folgekosten der
Fracking-Technologie tragen.“
Um gemeinsam ein
Zeichen gegen Fracking zu setzen, haben BUND, DNR, Nabu, das Umweltinstitut
München und Powershift die Gemeinschaftsaktion "Frackingfreie
Gemeinde" ins Leben gerufen. Knapp 2.200 Kommunen und Städte in
Deutschland sprechen sich bisher gegen Fracking aus und haben Resolutionen
gegen die Fördermethode verabschiedet. (Stand: März 2015).
Der Tenor dieses
Antrages entstammt eben dieser Kampagne und ist zu finden unter
„http://www.bund.net/themen_und_projekte/klima_und_energie/kohle_oel_und_gas/fracking/frackingfreie_gemeinde/“