In einer Anzeige auf Seite 15 der Allgemeinen Zeitung vom
22.03.2014 verkündet das Unternehmen Nestlé Waters zum Weltwassertag: „Nestlé
Waters veranstaltet Water Care Festivals in Mainzer Grundschulen“. Dazu will
das in Mainz ansässige Getränkeunternehmen Nestlé Waters Deutschland
Aktionstage an den Grundschulen der Stadt organisieren.
Lobbyisten
haben inzwischen die Schule als Handlungsfeld für sich entdeckt. Sie erstellen Unterrichtsmaterial, veranstalten Schulwettbewerbe oder
bilden Lehrer fort. Dabei geht es nicht um Erkenntnis oder Bildung, sondern um
Meinungsmache. Mittlerweile stützen sich
Unternehmen sogar auf Kommunikationsagenturen, die sich auf die Beeinflussung
von Kindern und Jugendlichen spezialisiert haben. So beschreibt zum Beispiel
cobra youth communications GmbH ihre Aktivitäten u.a.: „Je früher ein Konsument
an eine Marke oder ein Produkt herangeführt wird, umso geringer ist die
Wechselbereitschaft auf andere Marken zu einem späteren Zeitpunkt. Wer also frühzeitig
in spezielle Kommunikationsmaßnahmen für Kinder investiert, profitiert später
von besonders loyalen Kunden.“ (Quelle: Diskussionspapier - Lobbyismus an Schulen
herausgegeben von LobbyControl)
Das aktuelle Thema des weltgrößten Lebensmittelkonzerns Nestlé ist seine Rolle bei der Privatisierung von Wasser. Schon jetzt ist
der Konzern weltweiter Marktführer für in Flaschen abgefülltes Trinkwasser und
sorgt in den vergangenen Jahren immer wieder für negative Schlagzeilen durch
sein aggressives Vorgehen bei der Sicherung des Allgemeinguts Trinkwasser.