Begründung:
Das Thema „Anpassung an den Klimawandel“ wurde nach
eigenen Angaben der Verwaltung bereits im Januar 2012 im Ausschuss für Umwelt,
Grün und Energie zur Kenntnis genommen. Im Herbst darauf wurde nach einem
entsprechenden Antrag der ÖDP ein
Aktionsplan beschlossen.
Bis eine Bestandsanalyse zum Klimawandel und eine
entsprechende Vulnerabilitätsanalyse als Grundlage für den beschlossenen „Mainzer
Aktionsplan zur Anpassung an den Klimawandel“ erstellt sein werden, wird im
klimatisch stark geprägten Innenstadtbereich weiter baulich verdichtet. Während
andere Städte bereits Konzepte haben, an denen sich eine klimagerechte
Stadtplanung orientiert, werden in Mainz schnell noch Fakten geschaffen, die
die stadtklimatische Belastung weiter verschlechtern.
Das der Stadtverwaltung
vorliegende Positionspaper – „Anpassung an den Klimawandel“ – Deutscher
Städtetag vom Juni 2012 empfiehlt auf S. 6: „Für bereits stark erwärmte
Bereiche innerhalb der Stadt sollten Lösungen gesucht werden, wie die
Überwärmung grundsätzlich reduziert werden kann...“.
Für ein Grobszenario liegen
bereits Daten vor, die erkennen lassen, dass eine hohe bauliche Verdichtung und
eine hohe Versiegelung eine hohe Aufheizung befördern.
Die aktuelle Thermografie der
Stadt aus dem Jahr 1998 (!) – aufgenommen während einer Abendbefliegung am
10.8.1998 von 21:53 – 22:54 Uhr: – zeigt
große Temperaturspannbreiten von bis zu 12°C auf, je nach Intensität der
Bebauungsdichte und Begrünung.
Die absoluten Hotspots im
Innenstadtbereich sind
-Rathaus + 30°C - + 27°C
-Brandzentrum größer als +
30°C - + 27°C
im weiteren Verlauf beispielhafte
Bereiche mit mehr als + 30°C (Auswahl unvollständig):
- die Ludwigstraße im gesamten
Straßenverlauf
- Kästrich, die Uniklinik,
beides Bereiche, über die von Westen her Frischluft einströmt, die die
Nachtabkühlung herbeiführen soll
- zuletzt als Beispiel die
Malakoffpassage trotz der günstigen Lage am Stadtrand und am Rhein.
Weitere Begründung erfolgt mündlich.