Betreff
Anpassung an die Folgen des Klimawandels – Erstellung eines Grobszenarios "cool city" (ödp)
Vorlage
1811/2013/1
Art
Antrag (Stadtrat)

Begründung:

 

Das Thema „Anpassung an den Klimawandel“ wurde nach eigenen Angaben der Verwaltung bereits im Januar 2012 im Ausschuss für Umwelt, Grün und Energie zur Kenntnis genommen. Im Herbst darauf wurde nach einem entsprechenden Antrag der ÖDP  ein Aktionsplan beschlossen.

 

Bis eine Bestandsanalyse zum Klimawandel und eine entsprechende Vulnerabilitätsanalyse als Grundlage für den beschlossenen „Mainzer Aktionsplan zur Anpassung an den Klimawandel“ erstellt sein werden, wird im klimatisch stark geprägten Innenstadtbereich weiter baulich verdichtet. Während andere Städte bereits Konzepte haben, an denen sich eine klimagerechte Stadtplanung orientiert, werden in Mainz schnell noch Fakten geschaffen, die die stadtklimatische Belastung weiter verschlechtern.

Das der Stadtverwaltung vorliegende Positionspaper – „Anpassung an den Klimawandel“ – Deutscher Städtetag vom Juni 2012 empfiehlt auf S. 6: „Für bereits stark erwärmte Bereiche innerhalb der Stadt sollten Lösungen gesucht werden, wie die Überwärmung grundsätzlich reduziert werden kann...“.

Für ein Grobszenario liegen bereits Daten vor, die erkennen lassen, dass eine hohe bauliche Verdichtung und eine hohe Versiegelung eine hohe Aufheizung befördern.

 

Die aktuelle Thermografie der Stadt aus dem Jahr 1998 (!) – aufgenommen während einer Abendbefliegung am 10.8.1998 von 21:53 – 22:54 Uhr:    zeigt große Temperaturspannbreiten von bis zu 12°C auf, je nach Intensität der Bebauungsdichte und Begrünung.

 

Die absoluten Hotspots im Innenstadtbereich sind

-Rathaus + 30°C - + 27°C

-Brandzentrum größer als + 30°C - + 27°C

 

im weiteren Verlauf beispielhafte Bereiche mit mehr als + 30°C (Auswahl unvollständig):

 

- die Ludwigstraße im gesamten Straßenverlauf

- Kästrich, die Uniklinik, beides Bereiche, über die von Westen her Frischluft einströmt, die die Nachtabkühlung herbeiführen soll

- zuletzt als Beispiel die Malakoffpassage trotz der günstigen Lage am Stadtrand und am Rhein.

 

Weitere Begründung erfolgt mündlich.