Die
Rückwand der Mikwe, des traditionellen jüdischen Frauenbades in der Synagoge
Weisenau, droht einzustürzen. Die Mikwe ist deshalb für Besucher gesperrt.
Gerade die Mikwe ist aber Hauptanziehungspunkt für viele Gäste. Die Stadt hat
als Eigentümerin der Synagoge den Erhaltungsaufwand zu tragen. Trotz vieler
Gespräche ist aber ein Fortschritt nicht zu erkennen.
Weisenau
hat eine jüdische Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Eine
Synagoge in Weisenau wird für 1722 erstmalig bezeugt. Sie wurde 1793 bei der
Belagerung von Mainz beschädigt. 1938 wurde die Synagoge geplündert und
verwüstet aber wegen der eng benachbarten Häuser nicht angezündet. Sie geriet
als Abstellraum in Vergessenheit. 1978 wurde sie dann wieder entdeckt, 1981
unter Denkmalschutz gestellt und am 7. Januar 1987 von der Stadt Mainz
übernommen. Am 27. Mai 1996 wurde die Synagoge wieder eingeweiht. Sie wird
kulturell (Vorträge, Konzerte etc.) im Sinne der christlich-jüdischen Begegnung
genutzt.