Begründung:
Die ÖDP-Fraktion
fordert seit Beginn der Diskussion um die Zukunft des Mainzer Rathauses eine
detaillierte Gesamtbetrachtung aller drei Verwaltungsstandorte in Mainz. Nicht
nur das Mainzer Rathaus ist beträchtlich in die Jahre gekommen und
sanierungsbedürftig. Auch die Standorte Stadthaus und Zitadelle weisen zum Teil
einen nachgewiesenen und zum Teil (aus Kostengründen) einen bis heute nicht bezifferten
Sanierungsrückstau auf. Nur in der Gesamtschau auf alle drei Standorte
inklusive der Beachtung zu erwartender mittelfristiger Veränderungen in der
Anzahl der Mitarbeiter kann eine seriöse Planung durchgeführt werden, die
Kostenexplosionen verhindert.
Die Kosten einer
Revitalisierung des Mainzer Rathauses werden laut neuestem Gutachten des
Planungsbüros Dittrich mit 57,596 Mio. Euro beziffert. Hinzu kommen
Investitionskosten für Außenanlagen/Garage in Höhe von 2,086 Mio. Euro. Nicht
enthalten sind Umzugs- und Mietkosten für die Dauer der Baumaßnahme.
Auf eine Anfrage
der ÖDP-Fraktion zum Sanierungsrückstau in Stadthaus und Zitadelle hat
Baudezernentin Grosse im Februar geantwortet: „Auf der Grundlage des 2009
durchgeführten VOF-Verfahrens für die Gebäude der Zitadelle Mainz wurde ein
Sanierungsbedarf in Höhe von 21 Mio. Euro brutto ermittelt.“
Weiter heißt es: „Eine Aussage zum Stadthaus kann zurzeit von dem städtischen
Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft Mainz (GWM) nicht gemacht werden, da keine
Zustandsdiagnose des Gebäudes vorliegt. Zunächst muss hierfür eine
entsprechende ‚Freigabe’ für den Einsatz von Finanzmitteln erfolgen, da es sich
um ein der GWM nicht gewidmetes Gebäude handelt.“
Auf die
Stadt Mainz kommen also mindestens 80 Mio. Euro Sanierungskosten für die
bestehenden Verwaltungsgebäude zu – ohne Sanierungskosten für das Stadthaus und
ohne Kosten für Umzug und Anmietung anderer Büroräumlichkeiten während der
Bauzeit.
Weitere Begründung erfolgt mündlich.