Betreff
Sachstandsbericht zu Antrag 0706/2012/1, FDP, Stadtrat hier: "Medienstadt Mainz"
Vorlage
0627/2013
Aktenzeichen
80/ 80 03
Art
Beschlussvorlage

Mit dem Antrag 0706/2012/1 wurde die Verwaltung beauftragt, entlang der bereits eingeschlagenen Wege und in Absprache mit den Beteiligten der Netzwerke, dem Land Rheinland-Pfalz, den Hochschulen und der Wirtschaft ein Konzept zu entwickeln, wie Mainz sein Profil als Medienstadt langfristig weiter stärkt und ausbaut. Die Verwaltung teilt hierzu folgenden Sachstandsbericht mit:

 

Die Landeshauptstadt Mainz beteiligte sich an einer Clusterstrategie in der Region FrankfurtRheinMain. Die Untersuchung wurde vom Schumpeter Center for Clusters, Entrepreneurship and Innovation an der Goethe-Universität Frankfurt am Main professionell durchgeführt. Die Leadpartnerschaft obliegt dem Regionalverband FrankfurtRheinMain.

 

Die Ergebnisse der Untersuchung lieferten der Verwaltung wichtige Impulse für die Entwicklung des Medienstandortes Mainz. Dabei gehört die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt mit zu den Kommunen, die die größten Anteile an IKT-Beschäftigten verzeichnen können. So waren 2011 im Bereich „Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT)“ fast 12.000 Personen in Mainz beschäftigt, die Kreativ- und Kulturwirtschaft“ beschäftigte 2011 rund 11.000 Personen.

Die Cluster im Bereich IKT und Kreativ- und Kulturwirtschaft zeichnen sich durch mehrere Zentren innerhalb der Region und durch stark spezialisierte Unternehmen aus. Insbesondere in der Produktinnovation und im Ausbau der Wissensbasis befinden sich die Stärken der überwiegend klein- und mittelständischen Unternehmen.

 

Im Bereich der IT- und medienbezogenen Ausbildung und Wissenschaft ist es am Standort Mainz hervorragend gelungen, den Bedarf zu erkennen und ihn in Spezifikation und Qualität zu decken. Entstehende Vernetzungsansätze und zugleich die Bündelung von Aktivitäten ergeben eine einzigartige Chance für eine stetige Weiterentwicklung. Dazu trägt eine Vielzahl von Studiengängen bei, an der Fachhochschule Mainz, der Johannes Gutenberg-Universität und dem Mainzer Medieninstitut, die sich zusammen mit einem äußerst breiten Angebot im Themenbereich IT, Medien, Kreativwirtschaft aufgestellt haben.

 

Ein koordiniertes Zusammenwirken von Wissenschaft, Wirtschaft, Land und Stadt ist dabei von entscheidender Bedeutung: der IT-Klub Mainz, in dem klein- und mittelständische Unternehmen vernetzt sind, weist eine zukunftsfähige Grundstruktur auf, die nun mit dem Brückenschlag in die Wissenschaft und über die engen Branchengrenzen hinaus wachsen soll.

 

Im Bereich der Wirtschaftsförderung ist die Stelle eines Existenzgründerlotsen eingerichtet. Dessen Aufgabe ist die gezielte Anbindung an den Standort Mainz, dessen Netzwerke und den Zugang zur bestehenden Berater-Infrastruktur zu koordinieren. Die Ausübung dieser Funktion wird für den Existenzgründer den Zugang zu den einzelnen Beratungsstellen vereinfachen. Darüber hinaus betreut und unterstützt der Lotse Existenzgründer bei der Suche nach geeigneten Büroflächen.

Der Existenzgründerlotse steht in stetigem Kontakt mit den Gründern aus der Medien, IT- und Kreativbranche in den bestehenden Existenzgründungszentren und Netzwerken wie z.B. Nordhafen e.V., Alte Fahrkartendruckerei und dem neuen Gründerzentrum Gonsenheim. Ziel ist es, die Netzwerke durch das Beratungsangebot in der Region Mainz besser zu verzahnen und Synergien zwischen den Unternehmen zu schaffen. 

 

Der Medienstandort Mainz wird auch in Zukunft durch das Potenzial an wissenschaftlichem Nachwuchs, u.a. der 40.000 Studierenden, überdurchschnittlich befruchtet. Die Cluster im Bereich IKT und Kreativ- und Kulturwirtschaft sind vorbildhaft, um den jungen Leuten aufzuzeigen, dass der Wirtschaftsstandort Mainz, im Vergleich zur Region FrankfurtRheinMain, einen fruchtbaren Boden zur Existenzgründung bzw. als Arbeitsstätte bietet.