Mit
dem Antrag 0706/2012/1 wurde die Verwaltung beauftragt, entlang der bereits
eingeschlagenen Wege und in Absprache mit den Beteiligten der Netzwerke, dem
Land Rheinland-Pfalz, den Hochschulen und der Wirtschaft ein Konzept zu
entwickeln, wie Mainz sein Profil als Medienstadt langfristig weiter stärkt und
ausbaut. Die Verwaltung teilt hierzu folgenden Sachstandsbericht mit:
Die
Landeshauptstadt Mainz beteiligte sich an einer Clusterstrategie in der Region
FrankfurtRheinMain. Die Untersuchung wurde vom Schumpeter Center for Clusters,
Entrepreneurship and Innovation an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
professionell durchgeführt. Die Leadpartnerschaft obliegt dem Regionalverband
FrankfurtRheinMain.
Die
Ergebnisse der Untersuchung lieferten der Verwaltung wichtige Impulse für die
Entwicklung des Medienstandortes Mainz. Dabei gehört die rheinland-pfälzische
Landeshauptstadt mit zu den Kommunen, die die größten Anteile an
IKT-Beschäftigten verzeichnen können. So waren 2011 im Bereich „Informations-
und Kommunikationstechnologie (IKT)“ fast 12.000 Personen in Mainz beschäftigt,
die „Kreativ- und Kulturwirtschaft“
beschäftigte 2011 rund 11.000 Personen.
Die
Cluster im Bereich IKT und Kreativ-
und Kulturwirtschaft zeichnen sich durch mehrere Zentren innerhalb der Region
und durch stark spezialisierte Unternehmen aus. Insbesondere in der Produktinnovation
und im Ausbau der Wissensbasis befinden sich die Stärken der überwiegend klein-
und mittelständischen Unternehmen.
Im
Bereich der IT- und medienbezogenen Ausbildung und Wissenschaft ist es am
Standort Mainz hervorragend gelungen, den Bedarf zu erkennen und ihn in
Spezifikation und Qualität zu decken. Entstehende Vernetzungsansätze und
zugleich die Bündelung von Aktivitäten ergeben eine einzigartige Chance für
eine stetige Weiterentwicklung. Dazu trägt eine Vielzahl von Studiengängen bei,
an der Fachhochschule Mainz, der Johannes Gutenberg-Universität und dem Mainzer
Medieninstitut, die sich zusammen mit einem äußerst breiten Angebot im
Themenbereich IT, Medien, Kreativwirtschaft aufgestellt haben.
Ein
koordiniertes Zusammenwirken von Wissenschaft, Wirtschaft, Land und Stadt ist
dabei von entscheidender Bedeutung: der IT-Klub Mainz, in dem klein- und
mittelständische Unternehmen vernetzt sind, weist eine zukunftsfähige
Grundstruktur auf, die nun mit dem Brückenschlag in die Wissenschaft und über
die engen Branchengrenzen hinaus wachsen soll.
Im Bereich der Wirtschaftsförderung ist die Stelle
eines Existenzgründerlotsen eingerichtet. Dessen Aufgabe ist die gezielte
Anbindung an den Standort Mainz, dessen Netzwerke und den Zugang zur
bestehenden Berater-Infrastruktur zu koordinieren. Die Ausübung dieser Funktion
wird für den Existenzgründer den Zugang zu den einzelnen Beratungsstellen
vereinfachen. Darüber hinaus betreut und unterstützt der Lotse Existenzgründer
bei der Suche nach geeigneten Büroflächen.
Der Existenzgründerlotse steht in stetigem Kontakt
mit den Gründern aus der Medien, IT- und Kreativbranche in den bestehenden Existenzgründungszentren
und Netzwerken wie z.B. Nordhafen e.V., Alte Fahrkartendruckerei und dem neuen
Gründerzentrum Gonsenheim. Ziel ist es, die Netzwerke durch das
Beratungsangebot in der Region Mainz besser zu verzahnen und Synergien zwischen
den Unternehmen zu schaffen.
Der Medienstandort Mainz wird auch in Zukunft durch
das Potenzial an wissenschaftlichem Nachwuchs, u.a. der 40.000 Studierenden,
überdurchschnittlich befruchtet. Die
Cluster im Bereich IKT und Kreativ- und Kulturwirtschaft sind vorbildhaft, um
den jungen Leuten aufzuzeigen, dass der Wirtschaftsstandort Mainz, im Vergleich
zur Region FrankfurtRheinMain,
einen fruchtbaren Boden zur Existenzgründung bzw. als Arbeitsstätte bietet.