Betreff
„Essbare Stadt“ Mainz (FDP)
Vorlage
1441/2012
Art
Antrag (Stadtrat)

Begründung:

 

Die Stadt Andernach geht seit dem Jahr 2008 neue Wege in der Grünplanung. Da die Unterhaltung und Pflege der städtischen Grünflächen aus den kommunalen Finanzen nicht mehr zu finanzieren war, werden diese für die urbane Landwirtschaft genutzt.

Das städtische Grün übernimmt im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung nicht nur ästhetische  Funktionen, sondern auch ökologische und ökonomische. Bürgerinnen und Bürger werden für "ihre" städtischen Grünflächen sensibilisiert und in die Nutzung und Pflege mit eingebunden.

 

"Pflücken erlaubt, statt Betreten verboten".

 

Die Bürgerinnen und Bürger bedienen sich nicht nur kostenlos am Gemüse auf den öffentlichen Flächen, sondern helfen auch als Freiwillige bei Anbau und Pflege mit. Nicht jeder kann sich schließlich einen eigenen Schrebergarten leisten, sei es aus zeitlichen, gesundheitlichen oder finanziellen Gründen.

Auf vielen ehemaligen Blumenbeeten und Rasenflächen wachsen heute Nutzpflanzen. Diese erstrecken sich vom Gemüseanbau bis hin zu einer -im Vergleich zu den klassischen Rasenflächen- weniger pflegeintensiven Wildblumenwiese.

Blumenbeete werden durch die Bepflanzung mit einheimischen Stauden pflegeleichter und die mehrmals im Jahr notwendige Neubepflanzung kann entfallen.

In Andernach konnten so die Kosten für Pflege und Bepflanzung der öffentlichen Grünanlagen bis zu 90 % reduziert werden.

Vandalismus gibt es entgegen allen Unkenrufen nicht. Mit der neuen Nutzung der Grünflächen treten die Bürger diesen mit mehr Respekt entgegen und das Projekt "Essbare Stadt" entwickelt sich sogar zu einem Besuchermagneten. Die Stadt Andernach wurde darüber hinaus kürzlich sogar mit einer Goldmedaille der Entente Florale für ihr Vorgehen ausgezeichnet

 

Weitere Begründung erfolgt mündlich.