Die
Fraktion ÖDP/Freie Wähler begrüßt, dass Eltern bei Verletzung des
Rechtsanspruches auf einen Kita-Platz laut Urteil des VG Mainz einen Anspruch
auf Schadenersatz haben. Leider profitieren davon überwiegend nur die Eltern,
die gegen die Stadt Mainz geklagt haben. Gleichwohl gibt es Lösungsansätze und
Vorschläge wie die des Stadtelternausschusses, um die Probleme zu beheben.
Immer wieder hat es in den letzten Jahren Verzögerungen bei Kita-Projekten
wegen Problemen beim Zusammenspiel der verschiedenen Dezernate und Ämter
gegeben. Es gab Probleme mit der Grundstücksbeschaffung, hakte bei den
Außengeländen, mal verzögerte sich die Bauplanung und mal wurde unnötig Zeit
bei der Personalbeschaffung verloren – das hieß jedes Mal monatelanges Warten
für die betroffenen Eltern.
Zahlreiche
Studien zeigen, dass eine echte Projektorganisation unter Umgehung des
„Dienstweges“
in Behörden und Unternehmen Projekte beschleunigen, Kosten senken und die
Qualität steigern kann. Dies gilt insbesondere für die Stadt Mainz.
Das
Personalmanagement in der Mainzer Stadtverwaltung ist nach wie vor zu stark
operativ („Personalverwaltung“) ausgerichtet und vernachlässigt die
strategische Arbeit und das „Management“. Es wird Zeit, dass Mainz ein
Personalmanagement des 21. Jahrhunderts erhält, anstatt in den Konzepten der
80er Jahre zu verweilen – das strategische Personalmanagementkonzept für die
Kitas ist hier ein ideales Pilotprojekt. Da Oberbürgermeister Ebling sich
wiederholt dafür ausgesprochen hat, die Verwaltungsabläufe zu modernisieren und
serviceorientierter zu gestalten und dies auch explizit für den Kita-Ausbau in
der Presse angekündigt hat, sollte er dieses wichtige Thema möglichst bald
anpacken. Schließlich drohen in absehbarer Zeit ähnliche Probleme wie jetzt bei
den Kitas auch in vielen weiteren Bereichen der Stadtverwaltung, z.B. bei der
Gewinnung von Ingenieuren, Technikern u.ä.