Begründung:
In den
letzten Jahren ist im Sinne einer Steigerung der Aufenthaltsqualität und dem Rückbau
der autogerechten Stadt schon einiges bewegt worden. Hierzu zählen sicherlich
der Umbau des Hopfengartens, der Bahnhofstraße und der Großen Langgasse. Im
Verhältnis zur Größe der Innenstadt verfügt die Stadt Mainz bereits heute über
weitläufigere Fußgängerzonenbereiche als viele andere Städte. Auch im Bereich
Radverkehr ist in den letzten Jahren eine erhebliche Steigerung geschafft
worden, ebenso mit dem Straßenbahnausbau für den ÖPNV.
Im Vergleich
zum Durchschnitt der Großstädte in Deutschland hat Mainz im Modal Split des
Binnenverkehrs bereits heute mit 32% einen recht geringen Anteil an
Individualverkehr. Umgekehrt bedeutet das, dass bereits 68% der Wege innerhalb
der Stadtgrenzen mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden.
Die Aufteilung der Räume in der Stadt spiegeln dieses Verhältnis oftmals nicht
wieder.
Dass
autoarme und autofreie Bereiche einen positiven Effekt auf die Attraktivität
von Quartieren und auf die lokale Luftqualität haben, wurde durch zahlreiche
Studien in Deutschland und weltweit bereits bewiesen.
Die Idee von
Modellprojekten mit temporären Umwidmungen von Straßenräumen ist sinnvoll. Die
einseitige Fokussierung im Antrag auf die Innenstadt nicht sinnvoll. Ziel einer
klimafreundlichen kommunalen Entwicklung ist es, eine „Stadt der kurzen Wege“
zu schaffen und zu erhalten. Dazu gehören attraktive Stadtteil- und
Stadtquartierszentren, die neben Nahversorgung auch eine hohe
Aufenthaltsqualität für alle Altersgruppen bieten.