Betreff
Ausrufung des Klimanotstandes (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Vorlage
1028/2019
Art
Antrag (Stadtrat)
Untergeordnete Vorlage(n)

Begründung:

Trotz weltweiter Bemühungen über Jahrzehnte, den Ausstoß von Klimagasen zu reduzieren, nimmt deren Konzentration Jahr um Jahr zu. Alle Maßnahmen, der Klimakrise entgegen zu wirken, haben bisher keinen Erfolg gezeigt. Die Wissenschaft prognostiziert verheerende Folgen für die menschliche Zivilisation und die Natur auf unserem Planeten. Es ist dringend erforderlich, jetzt auf allen Ebenen von Gesellschaft und Politik zu effizienten und konsequenten Maßnahmen zu greifen, um die Klimakrise noch aufzuhalten.

Der Mensch hat bereits einen Klimawandel mit weitreichenden Folgen verursacht, welche weltweit, auch hier in Mainz, zu spüren sind. Die globalen Temperaturen sind gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter um 1 Grad Celsius gestiegen, weil die CO2-Konzentration in der Atmosphäre von 280 ppm auf über 400 ppm angestiegen ist. Der IPPC Sonderbericht vom 09.08.2019 beziffert die über den Landmassen schon jetzt eingetretene Erderwärmung auf 1,53 Grad Celsius. Um eine unkontrollierbare globale Erwärmung mit nicht absehbaren Folgen zu verhindern, ist es unerlässlich, die Treibhausgasemissionen schnellstmöglich massiv zu reduzieren, damit bei uns extreme Wetterereignisse nicht zur Norm werden.

Die Klimakrise ist also nicht bloß ein Klimaproblem: Sie ist ein Wirtschafts-, Sicherheits-, Tierschutz- Umweltschutz- und Friedensproblem.

Es kann und soll nicht erwartet werden, dass die Lösung dieses Problems allein durch Eigenverantwortung und von Einzelpersonen erreicht wird. Auch in den Kommunen und damit auch in Mainz werden Entscheidungen getroffen, die Auswirkungen auf das Klima und die CO2-Emissionen haben. Mobilität, Energieverbrauch und der Bausektor sind hier die wichtigsten Bereiche, bei denen auch die Kommunen Möglichkeiten haben, sich für klimaschonende Varianten zu entscheiden. Wir entscheiden hier vor Ort, welche Form der Mobilität wir wollen, wie viel Energie beim Bau und der Nutzung von Gebäuden eingespart wird oder wie wir uns ernähren und welchen Müll wir dabei produzieren. Es braucht jetzt auf kommunaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene wirksame Maßnahmen, um dieser drohenden Klimakrise entgegenzuwirken. Die aktuellen Pläne und Maßnahmen reichen nicht aus, um die Erwärmung bis 2050 auf die angestrebten 1,5°C zu begrenzen. Deshalb ist es jetzt wichtiger denn je, schnell zu handeln!