Begründung:
Mit circa 31.000 Studierenden zählt die
Johannes Gutenberg-Universität zu den größten Universitäten Deutschlands. Trotz
einer Fläche von ca. 850.000 m2 existiert im Gegensatz zum
Hochschulerweiterungsgelände westlich der Koblenzer Straße kein rechtskräftiger
Bebauungsplan, der unter anderem auch die Umweltbelange sowohl für den Campus
selbst als auch für die angrenzende Stadt verbindlich schützt.
Etliche bauliche Maßnahmen wurden bisher
jeweils im Einvernehmen der Gemeinde gemäß § 36 i.V.m. § 34 BauGB genehmigt.
Bedingt durch einen hohen Sanierungsbedarf und neue Anforderungen stehen für
die Zukunft weitere Veränderungen baulicher und struktureller Art an.
Auf Anfrage Nr. 1637/2020 der
ÖDP-Stadtratsfraktion betreffend Umweltbelange Campus Johannes
Gutenberg-Universität antwortet die Verwaltung:
„Für den Campus der Hochschule Mainz
existiert der von der Universitätsverwaltung in Zusammenarbeit und in
Abstimmung mit den Baubehörden und Ministerien des Landes und der Stadt Mainz
in einer Vielzahl von Arbeitssitzungen entwickelte Masterplan aus dem Jahr
2011. Regelungsinhalt dieses Rahmenplanes sind die Gestaltung und Ausformung
der öffentlichen Räume des Gutenberg-Campus und die Festlegung von zukünftigen
Baufeldern.....“
"Wenig Aufenthalts- und
Nutzungsqualität" - dieses vernichtende Zeugnis stellte Prof. Dr.
Constanze Petrow, Leiterin des Instituts für Freiraumentwicklung an der
Hochschule Geisenheim, den Bauplänen für die neue Campus-Mitte der
Johannes-Gutenberg-Universität aus. (AZ vom 12.07.2019). Der fast vollständig
versiegelte Eingangsbereich dürfte jedem bekannt sein.
Die Stadt Mainz möchte sich als (inter-)
nationaler Wissenschafts- und Biotechnologiestandort etablieren. Sie sieht eine
Biotechnologie-Achse von GFZ-Kaserne bis zum neu geplanten
Biotechnologiecampus. Der Campus der JGU liegt mittendrin. Die Attraktivität
dieses Standorts hängt unter anderem auch wesentlich von der Qualität bezüglich
Architektur, Städtebau und Freiraumplanung ab.