Betreff
Maßnahmen gegen die drohende Versteppung unter der Schiersteiner Brücke (SPD)
Vorlage
0684/2012
Art
Anfrage (Stadtrat)

Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Schiersteiner Brücke der A643 ist die drohende Versteppung des Gebietes unter der geplanten Vorlandbrücke in Mainz-Mombach kritisch zu sehen und gilt es zu verhindern.

 

Der wertvolle Auenbereich befindet sich im Naturschutzgebiet „Mombacher Rheinufer“ und das Mombacher Oberfeld wird vom Naturschutzgebiet „Mainzer Sand II“ umfasst, beide Naturschutzgebiete sind von dem Bauvorhaben direkt betroffen. Dies erfordert eine erhöhte Sensibilität in der Planung und fortführenden Pflege.

 

In dem genannten Gebiet kommt es durch eine Ausweitung der überbauten Grundfläche durch zukünftig zwei Brückenbauwerke zu einer Beeinträchtigung des Gebietes unterhalb der Vorlandbrücke, die mit einer Erhöhung der Trennwirkung der Grünflächen und Lebensräume östlich und westlich der Brücken verbunden ist. 

 

Die Vorlandbrücke erstreckt sich mit einer Länge von rund einem Kilometer vom Rheinufer bis zum Widerlager am Fatzerbrünnchen. Die beiden Brücken mit je drei Spuren werden eine Breite von je 18 Metern haben. Zwischen den Brücken wird ein Luftspalt von 18 Metern Breite in der größten Ausdehnung bestehen. Insgesamt umfasst die Fläche eine Größe von rund 40.000 m².

 

Mit dem Bauvorhaben ist zu erwarten, dass sich durch Veränderungen des Lichteinfalls, der Niederschlagsmengen und der Grundwasserverhältnisse unterhalb der Brücke eine nachteilige Flächenentwicklung einstellen wird.  Dem Gebiet droht eine Versteppung wie sie sich schon jetzt auf der Fläche unterhalb der Vorlandbrücke im Bereich des Mombacher Oberfelds darstellt, die ohne Vegetation verödet ist.

 

Die Bundesanstalt für Straßenwesen hat im vergangenen Jahr ein Forschungsvorhaben zur „Entwicklung von technischen Möglichkeiten zur Vernetzung von Lebensraumtypen unter Brücken“ (FE 02.261/2005/LRB) durchgeführt. Die Ergebnisse der Untersuchung dürften inzwischen vorliegen.

 

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat angekündigt, über die Auftragsverwaltung Rheinland-Pfalz die Ergebnisse des Forschungsvorhabens mit der Bitte weiterzureichen, diese bei den weiteren Planungen zu berücksichtigen.

 

Im Rahmen der Baumaßnahmen ist vorgesehen, die Flächenverluste durch Ankauf von Grundstücken in Mainz-Laubenheim auszugleichen.