Der strukturelle Unterrichtsausfall hat
sich an rheinland-pfälzischen allgemeinbildenden Schulen im Schuljahr 2011/
2012 von vormals 1,2 Prozent auf nun 2,4 Prozent verdoppelt. Besonders stark
sind Gymnasien (3,5 Prozent) und Förderschulen (4 Prozent) betroffen. Der Unterrichtsausfall an den
Berufsbildenden Schulen liegt mit 6,3 Prozent sogar deutlich darüber. Viele
Eltern der Mainzer Schülerinnen und Schüler beklagen einen hohen
Unterrichtsausfall auch an den Schulen der Landeshauptstadt. Sie befürchten
daher insbesondere in Mangelfächern wie Mathematik, Informatik und
Naturwissenschaften wachsende Bildungslücken bei ihren Kindern. Vor allem durch
eine Neuordnung der Vertretungslehrerregelung seitens der Landesregierung über
einen neu geschaffenen, aber personell nicht ausreichend ausgestatteten
Vertretungslehrerpool, wird weiterer Unterrichtsausfall verursacht, da dessen Kapazität
nicht ausreichend ist.
Entgegen den ursprünglichen Versprechungen im Wahlkampf werden nun seitens der Landesregierung 2.000 der 3.000 Lehrerstellen der Demographierendite, trotz des strukturellen Unterrichtsausfalls, eingespart. Im Nachbarland Hessen werden hingegen, trotz zurückgehender Schülerzahlen, nicht nur alle Lehrerstellen wiederbesetzt, sondern auch noch Neue geschaffen. Seit Beginn der Legislaturperiode insgesamt bereits 2.300 - zum Ende sollen es 2.500 sein. Das führt in Hessen zu einer strukturellen Unterrichtsversorgung von über 100 Prozent.