Der am 24. Februar 2022 von Russland begonnene Angriffskrieg auf die
Ukraine hat nicht nur das in 75 Jahren Frieden entstandene Sicherheitsgefühl
der Menschen zerstört. Tausende von Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine haben
ihr Leben verloren. Darüber hinaus mussten Millionen von Menschen aus der
Ukraine fliehen und fern der Heimat Zuflucht suchen. So kamen auch rund 2000
Menschen aus der Ukraine nach Mainz.
Eine große Welle der Hilfsbereitschaft in unserer Stadt hat dazu
beigetragen, dass die Geflüchteten aus der Ukraine mit dem Notwendigsten
versorgt und teilweise bereits in die Gesellschaft integriert werden konnten.
Viele sind von der Hoffnung beseelt, bald wieder in ihre Heimat zurückkehren zu
können. Dies erscheint derzeit aber als wenig realistisch.
Die Stadt Mainz sollte ihre Möglichkeiten nutzen, engere Verbindungen zur
Ukraine zu knüpfen und damit den Einsatz der Menschen für die Demokratie in
ihrem Land unterstützen. Dazu eignet sich in besonderem Maße eine kommunale
Solidar-Partnerschaft. Bendorf, Ludwigshafen, Mayen,
Neustadt a.d.W. und die Verbandsgemeinden Sprendlingen-Gensingen und
Langenlonsheim-Stromberg sind bereits mit gutem Beispiel vorangegangen. Bei
einem ersten Netzwerktreffen von Vertretern all dieser Kommunen am 28. März
2023, zu dem die Staatskanzlei eingeladen hatte, ermutigte Staatssekretärin
Heike Raab weitere Kommunen, eine eigene Partnerschaft mit einer Kommune in der
Ukraine aufzubauen. In der Folge könne daraus langfristig – wie im Fall der vor
65 Jahren eingegangenen Städtepartnerschaft zwischen Mainz und Dijon und fünf
Jahre später zwischen Rheinland-Pfalz und Burgund (inzwischen erweitert um
Franche-Comté) – wiederum eine Regionalpartnerschaft des Landes entstehen.