Betreff
Verlust von Parkplätzen durch Ausbau der Rad-Infrastruktur (FDP)
Vorlage
0716/2021
Art
Anfrage (Stadtrat)

In den vergangenen Monaten wurden in der Stadt Mainz zahlreiche neue Fahrradstreifen angelegt. Dabei fielen oft langjährig genutzte Parkplätze in hoher Anzahl weg (bspw. ca. 60 in der Kreuzstraße in Mombach). Dies wurde zwar von Radverkehrsverbänden begrüßt, führte aber auch zur Kritik von Anwohnern. Denn die Verdrängung der PKW in die Wohnbereiche führt zu unerwünschtem Parksuchverkehr auf engen Straßen in den Quartieren. Eine weitere unerwünschte Nebenwirkung ist die Tempozunahme des Verkehrs auf den von Parkplätzen bereinigten Straßenabschnitten, insbesondere auf abschüssigen Strecken. Dies führt zu wachsender Selbstgefährdung von Radfahrern (wichtigste Unfallursache beim Radverkehr) und zu steigenden Geschwindigkeiten beim PKW-Verkehr, da die Straßenquerschnitte optisch verbreitert werden.

  

Die Notwendigkeit eines Ausbaus des Radverkehrsnetzes ist unumstritten.   Trotzdem ergeben sich die Fragen,

·      ob der Verlust von Parkplätzen nicht vermeidbar ist,

·      ob den PKW-Nutzern zumutbare Alternativen zur Verfügung stehen,

·      ob es für die Verbesserung des Radverkehrs vor Ort nicht andere Alternativen gibt und

·      in welcher Weise Bürger an den Entscheidungen beteiligt werden.

Viele Bürger und Bürgerinnen schätzen den wohnortnahen Parkplatz. Viele brauchen ein Auto aus beruflichen, familiären oder sonstigen privaten Gründen.