In den vergangenen Monaten wurden in
der Stadt Mainz zahlreiche neue Fahrradstreifen angelegt. Dabei fielen oft
langjährig genutzte Parkplätze in hoher Anzahl weg (bspw. ca. 60 in der
Kreuzstraße in Mombach). Dies wurde zwar von Radverkehrsverbänden begrüßt,
führte aber auch zur Kritik von Anwohnern. Denn die Verdrängung der PKW in die
Wohnbereiche führt zu unerwünschtem Parksuchverkehr auf engen Straßen in den
Quartieren. Eine weitere unerwünschte Nebenwirkung ist die Tempozunahme des
Verkehrs auf den von Parkplätzen bereinigten Straßenabschnitten, insbesondere
auf abschüssigen Strecken. Dies führt zu wachsender Selbstgefährdung von
Radfahrern (wichtigste Unfallursache beim Radverkehr) und zu steigenden
Geschwindigkeiten beim PKW-Verkehr, da die Straßenquerschnitte optisch
verbreitert werden.
Die Notwendigkeit eines Ausbaus des
Radverkehrsnetzes ist unumstritten.
Trotzdem ergeben sich die Fragen,
·
ob der Verlust
von Parkplätzen nicht vermeidbar ist,
·
ob den
PKW-Nutzern zumutbare Alternativen zur Verfügung stehen,
·
ob es für die
Verbesserung des Radverkehrs vor Ort nicht andere Alternativen gibt und
·
in welcher Weise
Bürger an den Entscheidungen beteiligt werden.
Viele Bürger und Bürgerinnen schätzen
den wohnortnahen Parkplatz. Viele brauchen ein Auto aus beruflichen, familiären
oder sonstigen privaten Gründen.