Betreff
Bilanzkreismodell für Mainz (FDP)
Vorlage
0715/2021
Art
Anfrage (Stadtrat)

Ein Frankfurter Energiedienstleister bietet Kommunen eine eigens entwickelte „Eigenstromversorgung Regional“ (Bilanzkreismodell) an. Diese ermöglicht es Kommunen, ihren selbst erzeugten Strom (z.B. durch Blockheizkraftwerke oder Photovoltaikanlagen) innerhalb eines Radius von 4,5 km um die Erzeugungsanlage in den eigenen Liegenschaften zu verbrauchen. Als erste Kommune profitiert der hessische Main-Taunus-Kreis von dem Bilanzkreismodell. Insgesamt 25 Photovoltaikanlagen und neun Blockheizkraftwerke (BHKW) betreibt der Kreis an seinen Schulen. Der so erzeugte Strom wurde bereits direkt vor Ort verbraucht. Die nicht benötigte Energie wurde jedoch zuvor ins öffentliche Netz eingespeist. Die Einspeisevergütungen für Strom aus BHKW und Photovoltaikanlagen sind aber deutlich geringer, als der Strompreis für die übrigen Liegenschaften der Kommune. Daher spart der Landkreis mit dem eingeführten Bilanzkreismodell signifikante Energiekosten ein. Die Differenz zwischen den Kosten für den selbst erzeugten und anderenorts verbrauchten Strom und den Strombezugskosten aus dem Netz wird dem Main-Taunus-Kreis gutgeschrieben. Allein für das Jahr 2020 kann der Main-Taunus-Kreis mit einer Gutschrift in Höhe eines mittleren fünfstelligen Betrags rechnen.

Mit dem Modell können Kommunen nicht nur langfristig die Wirtschaftlichkeit ihrer Erzeugungsanlagen garantieren, sondern auch die Energiewende vor Ort unterstützen.