Betreff
gem. Antrag: Obdachlosigkeit von Familien verhindern (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, SPD)
Vorlage
1732/2019/1
Art
Antrag (Stadtrat)

Begründung:

Im Zuge der großen Wohnungsknappheit ist es für wohnungslos gewordene Familien zusehends schwieriger geworden, sofort eine passende Unterkunft zu finden. Dieses gilt insbesondere für Alleinerziehende, zum Beispiel Frauen, die in einem Frauenhaus bei akuter Gefährdung Schutz gefunden hatten. Sie könnten nach einer gewissen Zeit wieder auf eigenen Füßen stehen, dies scheitert aber an der fehlenden Wohnung. Sie blockieren die Frauenhausplätze für andere schutzbedürftige Frauen oft viele Monate, bis sie eine Wohnung finden. Gleichzeitig ist eine soziale Teilhabe für sie und ihre Kinder sehr schwierig, da die Adresse des Frauenhauses geheim bleiben muss. 41 Frauen und 39 Kinder bewohnten das Frauenhaus Mainz im Jahr 2018. Dagegen stehen 226 Anfragen, die in diesem Jahr eingingen. Im ersten Halbjahr 2019 waren es schon wieder 129 Anfragen.

Aufgrund des mangelnden bezahlbaren Wohnraums, müssen wohnungslose Familien teilweise als Zwischenlösung sogar im Hotel untergebracht werden. Es wäre sinnvoll, wenn die Stadt für diese Fälle mehrere Wohnungen hätte, in denen die Familien für drei bis neun Monate unterkommen und von dort, unterstützt von Sozialarbeitern eine passende Wohnung finden könnten. Die Zuweisung geschieht über die Stadt. Die Haushalte, die so ein Angebot in Anspruch nehmen, arbeiten gemeinsam mit einer Sozialberatung an den persönlichen und/oder sozialen Gründen, welche zum Wohnungsverlust geführt haben und erarbeiten gemeinsam eine realistische Lösung für eine passende Anschlusswohnform. Zudem erhalten sie Unterstützung bei der Wohnungssuche, Anträgen und Ämtern. Anders als beim „Trainingswohnen“ benötigen die Familien keine aufwändige soziale Betreuung sondern lediglich Hilfe bei der Wohnungssuche.