Glyphosat ist nicht nur ein
effektives Herbizid, sondern auch eine Gefahr für Mensch und Natur: Nach Angaben der Krebsforschungsagentur
(IARC) der Weltgesundheitsorganisation gilt Glyphosat als „wahrscheinlich
krebserregend“. In der Pflanzen- und Tierwelt richtet das
Unkrautbekämpfungsmittel erheblichen Schaden an.
Vor allem die Biodiversität leidet
unter dem Einsatz von Glyphosat, da es nicht selektiv, sondern unterschiedslos
auf den Stoffwechsel aller Pflanzen einwirkt. Das Bundesumweltamt sorgt sich
deshalb um die Vernichtung von Kräutern, Wildblumen und Gräsern auf
Ackerflächen. Denn damit wird Insekten und anderen Tieren die Lebensgrundlage
entzogen.
Glyphosat kann über Ausschwemmung und
Versickerung auch das Oberflächen- und Grundwasser belasten. Die Wirkstoffe
gelangen über die Trinkwassergewinnung zurück zu den Verbraucherinnen und
Verbrauchern. Somit sind gesundheitliche Belastungen nicht mehr auszuschließen.
Der Schutz des Trinkwassers hat für die Landeshauptstadt Mainz eine
herausragende Bedeutung.
Bereits 2013 hat sich der Bundesrat
dafür ausgesprochen, glyphosathaltige Herbizide im Haus- und Kleingartenbereich
zu verbieten. In Deutschland haben bekannte Garten-Landschaftsbaumärkte
Glyphosatprodukte aus ihrem Sortiment genommen.
Erste Lebensmittelproduzenten wie die Berchtesgadener Molkerei haben
bereits bei ihren Zulieferern ein Verbot von Glyphosat durchgesetzt.
Befürchtet wird, dass
glyphosathaltige Unkrautvernichtungsmittel z.B. im privaten, kleingärtnerischen
Bereich noch zu häufig und dann oft unsachgemäß angewandt werden.
Neonicotinoide sind in der Landwirtschaft
eingesetzte Insektengifte, die als Beizmittel für Saatgut oder auch als
Spritzmittel eingesetzt werden. Die als Nervengift wirkenden Neonicotiniode
beseitigen jedoch nicht nur Schädlinge, sondern greifen auch Honigbienen,
Wildbienen, Hummeln, wilde Insekten und Schmetterlinge an. Denn einmal in das
komplexe Ökosystem eingebracht, werden Neonicotinoide übertragen und greifen
damit auch viele Insekten an, die ursprünglich nicht Ziel waren.
Bisher haben sich schon viele Städte
und Gemeinden entschieden, ihre Grünflächen ohne Glyphosat und Neonicotinoide
zu bewirtschaften. Vorbildlich ist auch das Grün- und Umweltamt der Stadt
Mainz. Seit 2012 verzichtet Mainz auf den Einsatz von Pestiziden bei der Pflege
öffentlicher Grünflächen. Allerdings verpachten die Stadt Mainz und ihre
Gesellschaften rund 85 ha landwirtschaftliche Flächen, ohne dass bisher
Regelungen zum Einsatz von Glyphosat bzw. Pestiziden getroffen wurden.