Betreff
Geplantes Sozialprojekt „Für den Nächsten“ (CDU)
Vorlage
1399/2016
Art
Anfrage (Stadtrat)

In letzter Zeit wird an verschiedenen Stellen, etwa bei Gewerbevereinen aus den Mainzer Stadtteilen, von Vertretern des Beirates für Migration und Integration, so beispielsweise vom Vorsitzenden Süleyman Taner, ein geplantes Sozialprojekt mit dem Titel „Für den Nächsten“ vorgestellt und um Unterstützung gebeten. In das Projekt ist dabei auch das städtische Migrationsbüro involviert. Die Initiatoren des Projekts möchten Bäckereien, Gastronomiebetriebe, Lebensmittelläden etc. dafür gewinnen, bedürftigen Menschen zu helfen. Dies soll damit erreicht werden, dass beim Kauf eines bestimmten Gutes, beispielsweise eines Brötchens, aus Solidarität für ein zweites gezahlt wird. Die Einnahmen hieraus sollen dann an Bedürftige gehen. Für die Aktion soll mit einem Logo geworben werden. Als Erkennungssymbol ist eine Ebru-Tulpe geplant, aus der man laut Aussage der Initiatoren auch den Buchstaben S erkennen soll.

 

Mittlerweile gibt es bezüglich des gewählten Symbols allerdings auch erste kritische Stimmen. So gilt die Tulpe laut Islamwissenschaftlern als ein wichtiges Symbol in der osmanischen Kunst und wird einem türkischen Traditionsbewusstsein und Nationalstolz zugeordnet. Kemal Atatürk, der Gründer der modernen Türkischen Republik, verbannte etwa die Tulpe aus Symbol. Seit einigen Jahren wird die Tulpe jedoch wieder verstärkt als Symbol benutzt. Dies gilt in Deutschland etwa für die regierungsfreundliche türkische Organisation Ditib oder für Anhänger der AKP, der Partei des türkischen Staatspräsidenten Erdogan. Dementsprechend kann die Tulpe auch als unterstützendes Symbol für den aktuellen Kurs der türkischen Regierung interpretiert werden.