Begründung:
Mainz
ist seit langem ein bedeutender Kongress- und Tagungsstandort im
Rhein-Main-Gebiet. Es ist richtig und sinnvoll, diesen, gerade auch im
Wettbewerb mit benachbarten Städten wie Wiesbaden oder Frankfurt am Mainz, zu
stärken. Eine Sanierung der Rheingoldhalle ist dabei zwingend notwendig. Um das
Angebot zu erweitern, sollten dabei auch die Räumlichkeiten der ehemaligen
Spielbank mit einbezogen werden. Die CDU-Stadtratsfraktion hatte bereits im
Februar 2014 einen Antrag zu dieser Thematik eingereicht und ein Konzept
gefordert. Dieser Antrag wurde jedoch abgelehnt. Wenn jetzt, knapp zwei Jahre
nach dem CDU-Antrag, die Ampelkoalition in ihrem Antrag fordert, dass die
Rheingoldhalle saniert und zukunftsfähig ausgebaut werden muss, dann stellt
sich die Frage, was in diesem Zeitraum von der Verwaltung konkret unternommen
wurde.
Das
Kurfürstliche Schloss ist bereits jetzt ein wichtiger Teil des Kongress- und
Tagungsstandorts Mainz. Nicht umsonst finden dort viele unterschiedliche
Veranstaltungen statt. Auch zukünftig sollen im Schloss weiterhin Tagungen,
Kongresse und Veranstaltungen stattfinden können. Die Frage eines möglichen
Hotelstandorts ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht mit der Sanierung des
Kurfürstlichen Schlosses zu verbinden.
Eine
Festlegung hinsichtlich des zukünftigen Rathausstandorts ist verfrüht. Dementsprechend
wäre es falsch zu entscheiden, den Arne-Jacobsen-Bau zu sanieren. Vor der
grundsätzlichen Entscheidung über den zukünftigen Standort des Rathauses steht
die Verwaltung in der Pflicht, die im Dezember 2012 und im Juni 2013 vom
Stadtrat mit großer Mehrheit verabschiedeten umfangreichen Anträge in ihrer
Gesamtheit abzuarbeiten und alle darin aufgelisteten Fragen und Vorgaben zu
beantworten bzw. zu erfüllen. Dies ist bis zum heutigen Tag jedoch nicht
geschehen. Das gilt auch für die Prüfung des von der CDU eingebrachten
Alternativvorschlags Kurfürstliches Schloss/Verwaltungsneubau. Die Ablehnung
dieser realistischen Alternative mit dem Hinweis auf die Feststellungen der
Machbarkeitsstudie ist nicht ausreichend.
Bis
zum jetzigen Tag ist nicht klar, wie groß der Sanierungsbedarf beim
Arne-Jacobsen-Bau tatsächlich ist. Dementsprechend ist die Verwaltung
gefordert, vor einer Entscheidung über den zukünftigen Rathausstandort den
Sanierungsbedarf detailliert darzulegen. Das gilt insbesondere auch für die
Kosten. Die Verwaltung muss in einer so wichtigen und weitreichenden Frage
belastbare, nachvollziehbare und konkrete Zahlen vorlegen und muss sämtliche
notwendigen Ausgaben aufführen. Dies gilt etwa für die Umzugs- und Mietkosten
oder auch für eine ebenfalls zwingend notwendige Sanierung der
Rathaustiefgarage. Diese darf in keinem Fall ausgeklammert werden, da die
Tiefgarage und der Arne-Jacobsen-Bau miteinander verbunden sind.
Die
Festlegung eines Budgets ist zum jetzigen Zeitpunkt verfrüht. Nicht nachvollziehbar
ist, wie die Ampelkoalition auf den Betrag von maximal 50 Millionen Euro kommt,
und wie dies tatsächlich eingehalten werden kann. Die zuletzt gemachten Angaben
zur Deckelung der Baukosten sind unseriös. Den Bürgerinnen und Bürgern wird bewusst
Sand in die Augen gestreut. Bereits in der Machbarkeitsstudie aus dem Jahre
2011 sind im Teil II “Kostenberechnungen für das Projekt Sanierung Rathaus“
Mainz die so genannten Basisleistungen dargestellt, die notwendig sind, um das
Rathaus wieder in einen nutzbaren Zustand zu bringen. Dort werden per 31. Mai
2011 für die Baukosten die so genannten Basisleistungen bereits mit über 45
Millionen Euro zuzüglich 150.000 Euro für den Umzug und 2,5 Millionen Euro Miete
ohne Inventar beziffert. Seit 2011 sind die Baukosten aber um ca. 9,5 Prozent
gestiegen. Angesichts der hohen Nachfrage ist für die Zukunft mit weiteren
Preissteigerungen zu rechnen. Wenn man von dieser Preissteigerung ausgeht, dann
haben sich die Kosten von 2011 bis 2015 auf mittlerweile fast 53 Millionen Euro
erhöht. Inklusive der in der Verwaltung entstehenden Kosten werden sich die
Kosten für die dringendsten Sanierungsmaßnahmen dann in zwei bis drei Jahren
auf über 60 Millionen Euro belaufen. Wie
angesichts dieser Zahlen der Kostendeckel eingehalten werden soll, bleibt ein
Rätsel. Es kommt hinzu, dass bisher
unvorhergesehene Ausgaben nicht eingerechnet wurden und kein Sicherheitspolster
einkalkuliert wurde.
Weitere
Begründung erfolgt mündlich.