Der Bestand an Halsbandsittichen, die vor einigen
Jahrzehnten erstmals durch die Flucht aus zoologischen Gärten oder privaten
Volieren entlang des Rheines auftraten und als Neozoen bezeichnet werden, hat
sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Nistplätze von heimischen
Vögeln wie Specht oder Kleiber werden von dieser Papageienart, die vom
indischen Subkontinent stammt, in den Kronen großer Bäume gefährdet. Obstanbaugebiete
werden von diesen in Gruppen auftretenden Pflanzenfressern gerne bevölkert und
die Früchte abgefressen. Ebenso werden Jungtriebe in den Kronen von
Rosskastanien durch Verbiss nachhaltig geschädigt. Die Halsbandsittiche haben
sich innerhalb weniger Jahre von Wiesbaden aus immer mehr auf Mainzer
Territorium ausgebreitet. Die Population in Wiesbaden und Mainz ist aufgrund
des milden Klimas die zweitgrößte in Deutschland. Der Bestand dieser Population
wird sich in den Folgejahren deutlich erhöhen.