Begründung:
Die
Aufnahme von Flüchtlingen und die Bereitstellung geeigneter Unterkünfte ist für
viele Kommunen eine große Herausforderung. Dies gilt insbesondere auch für die
Landeshauptstadt Mainz. Neben den bisher schon aufgenommenen Flüchtlingen
werden allein im Jahr 2015 weitere circa 600 Menschen erwartet. Der Stadtrat
hat in den vergangenen Monaten mehrfach mit überwältigender Mehrheit wichtige
Zeichen gesetzt, dass die Flüchtlinge, die in ihrer Heimat vielfach furchtbares
Leid erleben mussten, willkommen sind. Mainz ist eine tolerante und weltoffene
Stadt. Gemeinsam mit vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern und
verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen ist es unser Ziel, diese Menschen zu
integrieren, ihnen zu helfen und ihnen eine neue Heimat zu geben.
Um
für Entlastung zu sorgen, hat der Bund angekündigt, dass die Überlassung von
Immobilien des Bundes an Länder und Kommunen zur Unterbringung von Asylbewerbern
künftig mietzinsfrei erfolgt. Dies bedeutet eine Kostenentlastung in der
Größenordnung von jährlich 25 Millionen Euro. Zudem erklärt sich der Bund
bereit, Länder und Kommunen im Jahre 2015 in Höhe von 500 Millionen Euro zu entlasten.
Im Jahr 2016 wird der Bund einen weiteren Betrag in Höhe von 500 Millionen Euro
zur Verfügung stellen, sofern die Belastung der Länder und Kommunen im bisherigen
Umfang fortbesteht. Diese zusätzlich zur Verfügung gestellten finanziellen
Mittel sind zum Ausgleich von Mehrbelastungen im Zusammenhang mit der Aufnahme,
Unterbringung, Versorgung und Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen bestimmt.
Gleichwohl
bleibt die Problematik bestehen, dass es angesichts der immer größer werdenden
Zahl von Flüchtlingen gerade auch aufgrund des bestehenden allgemeinen
Wohnraummangels überaus schwierig ist, geeignete Unterkünfte zu finden. Zudem
sind aufgrund der angespannten Situation die Kosten für die Anmietung von
Wohnungen sehr hoch. Momentan erstattet das Land Rheinland-Pfalz den Kommunen
pro Asylsuchendem 502,00 Euro. Dieser Betrag ist aber aufgrund der hohen Kosten
für Mainz längst nicht mehr ausreichend. Durch die nicht ausreichenden Erstattungsmittel
verschlechtert sich die dramatische Finanzlage der Stadt weiter. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die
unterschiedlichen Gegebenheiten in den rheinland-pfälzischen Regionen bei der
Zuweisung der finanziellen Mittel bisher überhaupt nicht berücksichtigt werden.
Schließlich sind die Kosten in der Landeshauptstadt Mainz beispielsweise
deutlich höher als in den meisten ländlichen Teilen des Landes. Es ist deshalb
an der Zeit, dass sich die Verwaltung der Stadt Mainz bei der Landesregierung
für eine Veränderung der finanziellen Zuweisungen an die Kommunen einsetzt, um
eine Verbesserung der Situation zu erreichen.
Weitere
Begründung erfolgt mündlich.