Begründung:
Die Fahrkartentarife der MVG sind für viele Menschen in unserer Stadt nicht
erschwinglich. Besonders Familien mit mehreren Kindern und einkommensschwache
Menschen sind hiervon betroffen.
Für Familien gab es bis Mitte Dezember 2013 eine finanzielle Erleichterung
durch die bis dahin geltende erweiterte Mitnahmeregelung für Kinder. Diese
wurde nun ohne angemessenen Ausgleich eingestellt.
Einkommensschwachen Menschen wird seit Jahren Hoffnung auf die Einführung
eines stark ermäßigten Sonder-Zeitkartentarifes gemacht. Bereits im Jahr 2010
sollte dies durch die Einführung eines Mainzer Sozialpasses geschehen. Doch die
Umsetzung des Vorhabens lässt auf sich warten.
Die Verkehrsmittel der MVG verlieren durch diese Entwicklungen an
Attraktivität.
Für viele Familien, deren Kinder nicht ohnehin eine eigene aus
Steuermitteln bezahlte Zeitkarte für den Schulweg haben, wird es auf Dauer
günstiger sein, mit dem eigenen Auto zu fahren. Sozial schwache Familien, die
kein Auto besitzen, werden in ihrer Mobilität eingeschränkt.
Gleiches gilt für einkommensschwache Menschen, die derzeit lediglich die
Möglichkeit haben, die Sonderkarte Mainz (Monatskarte ohne jegliche
Mitnahmemöglichkeit) zu einem Kaufpreis von 52,50 Euro zu erwerben. Im
Vergleich zu anderen Städten die Sozialtickets für ca. 30 Euro (Köln, Heidelberg,
Dortmund, Wuppertal, Berlin) anbieten, ist dieser Ticketpreis deutlich zu hoch
und für viele kaum oder gar nicht erschwinglich.
Die Folge der bisherigen Preispolitik der MVG ist eine Ausgrenzung vieler
Menschen in Mainz aus dem Öffentlichen Nahverkehr.
Weitere Begründung erfolgt mündlich.